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Resozialisierter RAFler


Grundmann in Ortsbeirat Weidenhausen gewählt

10.03.2016 (fjh)
Wolfgang Grundmann wurde in den Ortsbeirat des Marburger Stadtteils Weidenhausen gewählt. Im Vorfeld der Kommunalwahl am Sonntag (6. März) hatte die politische Vergangenheit des Spitzenkandidaten der SPD-Ortsbeiratsliste die Gemüter erhitzt. Von 1972 bis 1976 hat Grundmann wegen seiner Mitgliedschaft in der Rote Armee-Fraktion (RAF) eine Freiheitsstrafe verbüßt.
Seither engagiert er sich im Stadtteil und ist dort bekannt wie ein bunter Hund. Weniger bekannt ist seine Vergangenheit in der Terrororganisation.
Offenbar hat sein Vorleben die Wahlberechtigten aber nicht daran gehindert, ihm das Mandat im Ortsbeirat anzuvertrauen. Schließlich ist Grundmann ja seit 40 Jahren voll resozialisiert.
Ebenso ungewöhnlich wie der SPD-Spitzenkandidat ist auch das Wahlergebnis in Weidenhausen. Stärkste Partei in dem Fachwerk-dominierten Stadtteil wurden Die Grünen mit 29,8 Prozent der Stimmen. Die SPD mit 27,8 Prozent und Die Linke mit 23,8 Prozent rangieren in Weidenhausen noch vor der CDU, die mit 18,7 Prozent auf dem letzten Platz der Bewerberlisten landete.
Weidenhausen ist nur ein Beispiel dafür, dass in Marburg vieles anders ist als anderswo. Der als "links" verschrienen Universitätsstadt ist darum auch eine Kandidatur der sogenannten "Alternative für Deutschland" (AfD) erspart geblieben.
Franz-Josef Hanke
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