05.11.2014 (arw)
Eine Gruppe von acht Zeitzeugen des Nationalsozialismus und zwei Begleiterinnen hat der Verein EIKOS e.V. in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Gießen von Sonntag (2. November) bis Freitag (7. November) nach Deutschland eingeladen.
Sie besuchten auch die Kreisverwaltung in Marburg und wurden dort vom Presse- und Kulturreferenten des Landkreises Marburg-Biedenkopf Dr. Markus Morr zum Gespräch empfangen.
Dabei schilderten die acht Zeitzeugen die Erfahrungen, die sie als Kinder machteb. Sie lebten als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Deutschland, in verschiedenen Konzentrationslagern in Deutschland und Polen oder in den Ghettos in Minsk, wo viele tausend Menschen zwangsweise zusammengeführt wurden.
Heute leben diese Zeitzeugen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der weißrussischen Hauptstadt Minsk oder in der näheren Umgebung der Hauptstadt.
"Eines der Hauptziele des Besuchs ist es, das diese Menschen die Gelegenheit bekommen sollten, ein etwas anderes Bild von Deutschland für sich zu erhalten, aber vor allem auch im Dialog mit der deutschen Seite die Erinnerung an die Unterdrückung und die Qualen durch die Nationalsozialisten während des Dritten Reiches bei den Deutschen wach zu halten", sagte Harald Johann Kolmar, der Vorsitzende des Vereins aus dem Landkreis.
„Im Fernsehen sehen wir meist von Deutschland nur die Kanzlerin Angela Merkel, wenn sie im Gespräch mit Präsident Wladimir Putin ist“, sagte eine der Besucherinnen. In Weißrussland werde aber kein negatives Bild von Deutschland gezeigt. Sehr angetan zeigte sich die Gruppe sowohl von der Freundlichkeit der Deutschen als auch davon, dass hier alles so ordentlich sei.
Nach dem Mittagessen besuchte die Gruppe das Dokumentations- und Informationszentrum in Stadtallendorf, an dem der Landkreis beteiligt ist.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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