22.10.2014 (arw)
Den Conrad-Dietrich-Magirus-Preis kann die Marburger Feuerwehr am Freitag (21. November) in die Universitätsstadt holen. Bundesweit hat sie es unter die Top fünf von 40 Bewerbern geschafft. Für die Verleihung des "Feuerwehr-Oscars" müssen sich die Einsatzkräfte mit Hilfe der Marburger Bevölkerung beim Online-Voting durchsetzen.
Honoriert würde damit noch einmal die Leistung von rund 350 beteiligten Aktiven, die sich Ende Juni beim Brand Am Richtsberg 88 als außergewöhnliches Team erwiesen haben. Jede Stimme wird bis Mittwoch (19. November) um Mitternacht unter
www.feuerwehrwelt.de/das-feuerwehrteam-des-jahres-2014-stimmen-sie-fuer-ihre-favoriten-ab gezählt.
Viele der 220 Bewohner im zwölfgeschossigen Wohnhaus am Richtsberg konnten aufgrund der ungewöhnlich starken Rauchentwicklung des Brandes am Donnerstag (24. Juni) nicht mehr durch das Haus nach draußen in Sicherheit gelangen. Bei der Befreiung der Menschen sowie der Lokalisierung des Brandherdes zählte deshalb jede Sekunde. Schließlich retteten Die Wehrleute mit vereinten Kräften alle Bewohner über die Flure und über ihre Drehleitern. 23 Leichtverletzte wurden zur Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.
"Es war beeindruckend, wie geordnet der Einsatz verlief, wie stark die Teamleistung dafür im Mittelpunkt stand", sagte Feuerwehrchefin Carmen Werner. Als Dank an alle Mitwirkenden hat sie den Vorschlag für den Preis eingereicht.
Im Wohnheim am Richtsberg lebten Familien und Studierende aus unterschiedlichsten Nationen. "Alle Einsatzkräfte sind mit diesen kulturellen Unterschieden sehr sensibel umgegangen", erklärte Werner weiter.
"Mit dem Einsatz haben wir an einem Tag alles abgedeckt, was einem sonst in einem ganzen Feuerwehrleben nicht passiert", betonte der Sprecher der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte, Jens Seipp. Das gelte auch für die Zahl der eingesetzten Kräfte. "Alle Marburger Feuerwehren waren beteiligt", sagte Werner, die außerdem die Zusammenarbeit mit den Fachdiensten der
Universitätsstadt Marburg und den Rettungsdiensten lobte.
Wer den begehrten von der Magirus GmbH ausgelobten Preis und damit auch eine Reise nach New York gewinnt, entscheidet die Abstimmung der Öffentlichkeit. Die Auszeichnung des Herstellers von Feuerwehrausrüstung will die Leistungen der Feuerwehren würdigen und damit den Feuerwehren nicht nur aufs Siegertreppchen verhelfen, sondern ihnen "Danke" für ihren Einsatz im Dienst der Gesellschaft sagen.
Pro Jahr werden die Feuerwehren in Deutschland rund 3,8 Millionen Mal zur Hilfe gerufen. Die Finalisten wurden von einer prominent besetzten Fachjury unter allen Einsendungen ausgewählt.
Zum Marburger Einsatz lobte das Fachgremium: "Dass bei dem Feuer niemand ernsthaft zu Schaden kam, ist vor allem der guten Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte und der effektiven Organisation der ersteintreffenden Teileinheiten zu verdanken."
Für den Bereich der Brandbekämpfung wurden neben den Einsatzkräften aus Marburg die Wehren aus Altmorschen in Hessen, Hof in Bayern, Hohenkirchen/Wangerland und Lengede in Niedersachsen nominiert.
Bei der Preisverleihung am Freitag (21. November) erfahren die Finalisten, wer am meisten Stimmen gewonnen hat. Die große Gala findet in Ulm statt, wo die Magirus GmbH ihren Hauptsitz hat.
Eine Delegation der Feuerwehr des Jahres wird in New York als Sieger unter anderem verschiedene Feuerwachen besuchen sowie die Ausbildungsakademie "The Rock" und das derzeit modernste Löschboot weltweit besichtigen.
pm: Stadt Marburg
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