20.10.2014 (fjh)
Mit den ersten Landesspielen von "Special Olympics" in Hessen vom 7. bis 9. Juli 2015 darf sich Marburg auf ein ganz besonderes sportliches Großereignis freuen. Mehr als 1.200 Aktive - Sportlerinnen und Sportler mit und ohne geistige Behinderung, Coaches, freiwillige Helferinnen und Helfer - treffen sich dann in Marburg für drei sicher unvergessliche Tage mit Spiel, Sport und Bewegung.
Am Samstag (17. Oktober) haben Oberbürgermeister Egon Vaupel und Björn Backes vom Fachdienst Sport der Universitätsstadt Marburg sowie der Vorsitzende des hessischen Landesverbandes von Special Olympics (SO) in Deutschland, Clemens Traugott, die Kooperation besiegelt. Begleitet von Vorstandsmitgliedern des SO-Landesverbandes Hessen, SO-Athletinnen und Athleten und anderen Mitstreitern fand die öffentliche Vertragsunterzeichnung in der Leopold-Lucas-Straße statt. Damit wird von beiden Seiten die gewünschte Zusammenarbeit auch offiziell auf den Weg gebracht.
Oberbürgermeister Egon Vaupel freute sich, die Rahmenvereinbarungen für eine Zusammenarbeit unterschreiben zu können, die in einer guten und vertraulichen Atmosphäre ausgehandelt wurden. "Nachdem ich in diesem Jahr in Düsseldorf bei Special Olympics Deutschland dabei sein und dieses einmalige Feeling ‚Gemeinsam stark - jeder ist ein Gewinner‘ spüren durfte, hat sich nun ein großer Wunsch erfüllt", erklärte Vaupel. "Es macht mich stolz, dass im nächsten Jahr die ersten Special Olympics Hessens in Marburg ausgetragen werden. Wir werden alles tun, dass es gute Spiele für den inklusiven Sport werden."
Der damalige Lebenshilfe-Bundesgeschäftsführer Dr. Bernhard Conrads - derzeit Erster Vizepräsident von Special Olympics Deutschland - hatte die ersten Kontakte mit der Universitätsstadt Marburg geknüpf. Das geschah damals namentlich mit der damaligen Sportamtsleiterin und heutigen Landrätin Kirsten Fründt.
"Wir haben nicht nur das Ziel, die Sportveranstaltung hier zu haben, die sicherlich vielschichtig, interessant und spannend wird, sondern wir wollen auch die Bevölkerung aus Marburg und der Umgebung einladen, Dinge gemeinsam zu erleben und die Veranstaltung erlebbar zu machen", regte Conrads an.
OK Präsident Clemens Traugott informierte darüber, dass alles, was in den letzten Jahren aufgebaut, fortgeschrieben und entwickeln wurde, um die ersten Landesspiele zu planen, nun im nächsten Jahr in Marburg umgesetzt wird. Er bedankte sich für die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit und Gastfreundschaft während der letzten Wochen und Monate der Vorbereitung und beschrieb das Gefühl "bei Freunden in Marburg aufgenommen" zu sein.
Veranstalter der Landesspiele ist Special Olympics Hessen. Mit der Universitätsstadt Marburg hat diese aufstrebende Organisation des inklusiven Behindertensports einen starken Partner an der Seite.
Die Universitätsstadt Marburg ist für diese Hessische Premiere prädestiniert. Denn die Entscheidung, Special Olympics in Deutschland zu gründen, war 1991 in den Räumen der Bundesvereinigung Lebenshilfe (BVLH) in Marburg getroffen worden.
Backes übernahm als amtierender Leiter des Fachdienstes Sport nun seitens der Universitätsstadt Marburg federführend die Verhandlung für die Kooperationsvereinbarung. Sie regelt vielfältige organisatorische Details rund um Sportstättennutzung, Unterbringung, Transportfragen, Sicherheitskonzept, Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung. Besonders erfreulich für Special Olympics Hessen (SOH) ist, dass die Universitätsstadt das Sportgroßereignis personell und durch einen Büroraum sowie finanziell unterstützt.
"Ohne diese Hilfe", betonte SOH-Vorsitzender Traugott, "wäre die Durchführung der Hessenspiele nicht möglich. Daher sind wir Marburg und seiner Stadtverwaltung äußerst dankbar."
Prominente Unterstützung aus dem Bereich des Sports erfahren die Hessenspiele durch den Turner Fabian Hambüchen und die Deutsche Hochsprungmeisterin Ariane Friedrich. Zusammen mit den Athleten Svenja Schwarz und Rene Krüger sind sie die "Gesichter der Spiele".
Die Wettkämpfe in den Sportarten Fußball, Leichtathletik, Tischtennis, Judo, Boccia und Schwimmen sowie ein wettbewerbsfreies Angebot finden im Georg-Gassmann-Stadion, im Aquamar sowie in der Sporthalle der Kaufmännischen Schulen statt. Dort steigt auch eine Große Sportgala mit einem bunten Programm aus Varieté, Sport und Musik.
Der Eintritt dafür wie auch für die Sportveranstaltungen ist frei. "Ich wünsche den Sportlerinnen und Sportlern, dass viele Marburgerinnen und Marburger den Weg zu den Sportstätten finden", sagte Vaupel. "Denn dort erwartet sie – neben beeindruckenden Leistungen – Emotion pur."
Special Olympics ist die weltweit größte - vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannte - Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Gegründet wurde sie im Jahr 1968 durch die Kennedy-Familie. Heute umfasst sie weltweit mehr als vier Millionen Athletinnen und Athleten in mehr als 170 Mitgliedsländern.
pm: Stadt Marburg
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