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Kurzfilm aus Marburg zur Gewaltprävention

20.10.2014 (fjh)
Einen Spot für die hessenweite Gewaltpräventionskampagne "Gewalt-Sehen-Helfen" hat ein Filmteam am Samstag (18. Oktober) in der Oberstadt gedreht. Als Teaser bei Workshops, Veranstaltungen, in Kinos und im Internet solld er Film Menschen Mut machen, in kritischen Situationen einzuschreiten und zu helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Oberbürgermeister Egon Vaupel betonte, dass sich die Universitätsstadt Marburg zusammen mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf bereits seit mehreren Jahren aktiv an der Kampagne zur Förderung der Zivilcourage beteiligt. Zusammen mit Landrätin Kirsten Fründt habe er es sich deshalb nicht nehmen lassen, am Set persönlich dabei zu sein.
Ziel sei es, die gemeinsame Position gegen Gewalt in alle gesellschaftlichen Schichten und Altersklassen vom Kindergarten bis zur Universität zu tragen. "Was passiert wo und was können wir tun, damit soziale Normen eingehalten werden", laute die Frage, die beantwortet werden müsse.
Fründt berichtete, dass der Landkreis Marburg-Biedenkopf kostenlose Seminare zur Gewaltprävention anbiete, um Zivilcourage zu stärken und Vorbehalte sowie Ängste zu nehmen. Die dort erprobten Rollenspiele seien die Grundlage für den Kurzfilm.
"Er soll zeigen, wie man helfen kann", erklärte die Landrätin. "Zivilcourage braucht Öffentlichkeit."
Angeregt hat den Film die Aktion "EinSicht Marburg gegen Gewalt". Dabei handelt es sich um eine Kooperation der Stadt Marburg und der Philipps-Universität.
Die Finanzierung des Spots hat das Hessische Ministerium des Innern und des Sports übernommen. Für die Produktion ist die Marburger Firma Streiflicht-Produktion unter Leitung von Thomas Rösser verantwortlich. Die HM Photo & Graphik unterstützte die Aktion kostenfrei durch eine Drohne.
Ehrenamtlich wirkten auch die Schauspieler mit. Sie betonten, dass ihnen das soziale Engagement wichtig sei.
Als Akteure treten in dem Film Alexander Peiler vom Hessischen Landestheater Marburg, Christian Lugerth vom Stadttheater Gießen und Willi Weitzel (Willi will"s wissen) auf. Mit dabei war auch die Schauspielerin Marita Marschall, die dem Fernsehpublikum unter anderem aus dem "Traumschiff" und "Tatort" bekannt ist.
Für sie sei die Teilnahme eine Selbstverständlichkeit. Schließlich sei Gewalt und das Eingreifen bei Gewalt ein Thema, das alle betreffen könne.
In der in Marburg gedrehten Geschichte geht es um einen jungen Mann, der auf dem Marktplatz Blumen für seine Freundin kauft. Auf dem Nachhauseweg durch die Gasse "Hinter dem Fürstenhof" begegnen ihm zwei Männer. Es kommt zu einer bedrohlichen Rempelei.
Viele Menschen sehen das, gehen aber vorbei, ohne etwas zu tun. Dann tritt Marschall dazu. Zweimal reagiert sie falsch, um dann alles richtig zu machen.
Laut Auskunft von Johannes Maaser vom Kampagnepartner Philipps-Universität wird es zwei Versionen des Films geben. Eine sei etwa zwei Minuten lang; eine Kurzform werde 30 Sekunden dauern.
Spätestens im Juni 2015 solle der Spot anlässlich des Bundespräventionstages gezeigt werden. Eine Vorpremiere ist für die Marburger Kinos vorgesehen.
Wie Maaser betont, geht es darum, dem Opfer zu helfen, ohne selbst zum Opfer zu werden. Das Handeln müsse opferzentriert und gewaltfrei sein.
Gleichzeitig gelte es, Öffentlichkeit herzustellen und somit andere miteinzubeziehen. Jeder - unabhängig von Geschlecht, Alter, Größe und Körperbau - könne helfen. Jede Person könne einen Beitrag zur Bewältigung einer Gefahrensituation leisten, und wenn es nur die Verständigung der Polizei per Notruf sei.
pm: Stadt Marburg
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