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Inklusion intensivieren


Rohrmann startet Ringvorlesung im Wintersemester

18.10.2014 (fjh)
Inklusion ist eines der prominenten Themen der derzeitigen Diskussion um Chancengerechtigkeit und die Ausgestaltung des deutschen Bildungssystems. Im Kern bedeutet Inklusion, dass Regelschulen alle Kinder - unabhängig von ihren psychischen, intellektuellen, sozialen, emotionalen, sprachlichen oder anderen Fähigkeiten - aufnehmen und unterrichten.
Angestoßen durch die Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009, betrifft das Thema Inklusion nun alle Bereiche des deutschen Bildungssystems.
Diskutiert wird Inklusion bislang jedoch bestenfalls als Herausforderung für Grund-, Haupt- und Gesamtschulen. Für das Gymnasium und die Ausbildung der Lehrkräfte für diese Schulform ist das Thema Inklusion mit wenigen Ausnahmen nur wenig oder gar nicht existent.
Prof. Dr. Eckhard Rohrmann vom Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität meint deshalb: "Es ist an der Zeit, die Debatte um Inklusion in Marburg zu intensivieren“. Deshalb veranstaltet die Philipps-Universität im Wintersemester 2014/15 eine Ringvorlesung zum Thema "Inklusion und Exklusion an deutschen Schulen", um insbesondere die Frage nach den Möglichkeiten von Inklusion an Gymnasien zu thematisieren.
Das Ziel der Ringvorlesung fasst Rohrmann prägnant zusammen: "Aus allgemein- und schulpädagogischer sowie psychologischer Perspektive werden wir eine Sachstandsanalyse über strukturelle und individuelle Hindernisse der Inklusion geben und sich daraus ergebene Herausforderungen an das deutsche Schulsystem diskutieren". Dabei wird ein erweiterter Inklusionsbegriff eingeführt
Im deutschsprachigen Raum wird Inklusion meist auf die Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischen Förderbedarf eingeengt. Die Notwendigkeit der Inklusion betrifft aber einen weitaus größeren Personenkreis. Zu nennen sind unter anderem Kinder und Jugendliche mit abweichenden Verhaltensweisen - beispielsweise bei Vorliegen sogenannter ADHS ohne sonderpädagogischen Förderbedarf - oder Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Neben einführenden Vorlesungen der Initiatoren der Ringvorlesung wird es vier Veranstaltungen mit ausgesuchten Expertinnen und Experten der Inklusion im deutschen Schulsystem geben. Die Ringvorlesung wird mit einer Podiumsdiskussion beendet, in der wichtige Akteurinnen und Akteure aus Politik und Praxis Stellung zum Thema nehmen werden.
Die Ringvorlesung richtet sich an ein allgemein interessiertes Publikum. Die Termine finden alle zwei Wochen am Mittwochabend in der Zeit zwischen 18 und 20 Uhr im Hörsaalgebäude statt.
Zum Start der Reihe spricht Rohrmann am Mittwoch (22. Oktober) zum Thema "Zur Erziehungswissenschaftlichen Perspektive: Inklusive Bildung und Erziehung in Geschichte, Gegenwart und Zukunft". Initiatoren der Ringvorlesung sind Prof. Dr. Uwe Hericks, Prof. Dr. Wolfgang Meseth, Dr. Doris Wittek vom Institut für Schulpädagogik, Prof. Dr. Eckhard Rohrmann vom Institut für Erziehungswissenschaft, Dr. Jost Stellmacher und Prof. Dr. Ulrich Wagner von der Arbeitsgruppe Sozialpsychologie im Fachbereich Psychologie und im Zentrum für Konfliktforschung (ZfK).
pm: Philipps-Universität Marburg
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