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Hinter dem Regen


TERRA TECH bedankte sich für Mithilfe

06.10.2014 (tro)
Katastrophenhilfe der Marburger Hilfsorganisation TERRA TECH konnte nach den schweren Regenfällen im Balkan die Situation verbessern. Dafür hatten Marburger Bürger im Sommer Geld gesammelt.
Unerwartet starke Niederschläge hatten im Mai auf dem Balkan zu extremen Überschwemmungen geführt. Auch die Gemeinde Maglaj in Bosnien-Herzegowina war schwer betroffen. Dort arbeitet TERRA TECH seit Jahren mit dem Partnerverein Humanost zusammen, der in der Gemeinde ein Förderzentrum für Menschen mit Behinderung betreibt.
"Die ersten Schilderungen, die wir von vor Ort erhielten, waren schrecklich", erklärte der Terra Tech-Geschäftsführer Immanuel Jacobs. "Ein großer Teil der öffentlichen Infrastruktur wurde stark beschädigt und viele Familien waren gezwungen ihre Wohnungen zu verlassen. Uns war sofort klar, dass wir vor Ort Nothilfe organisieren würden."
 Bei diesen Bestrebungen bekam der Verein auch große Unterstützung aus der Universitätsstadt Marburg. Bei Mit-Mach-Aktionen im Rahmen des Hafenfestes und des Uni-Sommerfestes kamen insgesamt 1.502,19 Euro an Spendengeldern zusammen.
"Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Veranstaltern des Hafenfestes, der Philipps-Universität Marburg und nicht zuletzt bei Oberbürgermeister Egon Vaupel, der schnell und unbürokratisch die Schirmherrschaft für die Aktion übernahm", erläuterte Jacobs.
Der Oberbürgermeister freute sich sehr über das starke Signal der Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung und bekräftigte: "Die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ist dann besonders gut, wenn sie wissen, dass das Geld auch da ankommt, wo es hin soll. Dafür steht TERRA TECH. Wir sind dankbar, dass TERRA TECH den Namen und die Wohltätigkeit in die Welt trägt, denn der Name der Universitätsstadt Marburg ist damit auch verbunden."
Mit der Hilfe aus Marburg konnten zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden. In der Nothilfephase unmittelbar nach der Flut wurden weit über 200 Lastwagenladungen Müll und Schutt aus Maglaj herausgefahren, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Zudem wurde die Reinigung von öffentlichen Einrichtungen wie Gemeindeverwaltung, Krankenhaus und Schulen organisiert.
Hierfür benötigte Geräte wie Bautrockner, Hochdruckreiniger und eine Maschine zur Herstellung von Desinfektionsmitteln lieferten TERRA TECH-Mitarbeiter im Juni nach Maglaj. Dabei konnten sie sich auch ein eigenes Bild machen.
"Die Aufräumarbeiten waren gut koordiniert, aber trotzdem waren die Auswirkungen der Zerstörung auch drei Wochen nach der Flut noch überall sichtbar", beschrieb Christian Schmetz die Situation vor Ort. "Besonders schwer war es, mit anzusehen, wie im Förderzentrum alle Zwischenwände herausgerissen wurden. Dieser Moment führte uns sehr eindrucksvoll vor Augen, welche Auswirkung die Flut gerade auch auf das Leben von Menschen mit Behinderung haben würde."
Was sich damals schon andeutete, ist nun Gewissheit geworden. Das Förderzentrum für Menschen mit Behinderung kann langfristig nicht mehr genutzt werden und bietet sich nur noch als Provisorium an. Trotzdem konnte pünktlich zum Ende der Sommerferien Mitte September der Schul- und Werkstattbetrieb wieder aufgenommen werden.
Derzeit ist der Außencontainer für die Werkstatt wieder einsatzfähig. Ebenfalls nutzbar sind ein Klassenraum, die Küche und die sanitären Einrichtungen. Außerdem konnten in einer Schule in einer anderen Ortschaft Räumlichkeiten angemietet werden, um dort weiteren Platz für die Klienten des Zentrums zu schaffen.
Diese Übergangslösung ermöglicht den Klienten wieder einen geregelten Tagesablauf. Trotz dieser positiven Bilanz, darf nicht vergessen werden, dass die Situation auch vor Ort noch weitere Hilfe von außen erfordert. Allein die Kosten für den Neubau des Förderzentrums sind mit rund 150.000 Euro veranschlagt.  
pm: Stadt Marburg
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