02.09.2014 (tro)
In den ersten Lebensjahren werden bei Kindern die Grundsteine für künftige Kompetenzen gelegt. Da lernt man noch schnell und mit Leichtigkeit. Umso wichtiger ist es also, diese prägende Phase nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
Das
Kreisjobcenter Marburg-Biedenkopf (KJC) hat dafür einen wichtigen Beitrag geleistet. Im Zusammenhang seiner Unterstützung für alleinerziehende Sozialhilfeempfänger "Kinder und Karriere" bot es in den Sommerferien 2014
musikalische Früherziehung der Betreuungskinder an.
Musik macht nicht nur Spaß. Sie gehört auch zum allgemeinen Kulturgut. Musikalische Bildung ist daher auch Allgemeinbildung.
Außerdem legen Untersuchungen nahe, dass Musizieren einen starken positiven Einfluss auf die intellektuelle und motorische Entwicklung der Kinder hat. Wer also sein Kind früh mit Musik in Kontakt bringt, fördert es vielfältig und nachhaltig.
Jedoch ist Musikunterricht teuer. Unter 50 Euro im Monat sind kaum sinnvolle Angebote zu finden. Die Folge ist, dass musikalische Früherziehung zu den Luxusgütern gehört.
So können sich nur Eltern mit entsprechendem Gehalt diesen Luxus leisten. Ärmere Familien bleiben da außenvor.
Dadurch aber ist den finanziell schwächeren Kindern nicht nur eine Freizeitbeschäftigung genommen. Durch die ungleiche Förderung wächst die Kluft zwischen reichen und armen Kindern weiter an.
Diese Zwei-Klassen-Gesellschaft darf es in einem Sozialstaat nicht geben. Kinder müssen unabhängig vom wirtschaftlichen Stand ihrer Eltern alle Möglichkeiten zur Förderung und Entwicklung bekommen. Nur so kann es für sie im späteren Leben auch Chancengleichheit geben.
Ein wichtiger Schritt ist mit der musikalischen Früherziehung des KJC getan. Hier bekamen auch die weniger begüterten Kinder kostenlos annähernd die gleiche Unterstützung, wie man sie für Geld hätte kaufen können.
Erfreulich ist auch, dass mit dem umstrittenen Bildungspaket hier auch ohne großen bürokratischen Aufwand etwas Sinnvolles geleistet wurde. Den Kindern machte die Aktion jedenfalls deutlich sichtbar großen Spaß.
Für solche Förderungen sollten eigentlich immer finanzielle Mittel vorhanden sein. Die jetzt angebotenen vier Termine im Jahr sind leider wohl kaum ausreichend.
Thhade Rosenfeldt
Text 9684 groß anzeigenwww.marburgnews.de