18.08.2014 (fjh)
Unter dem Motto "Salaam - Schalom" haben sich in Berlin Menschen verschiedenen Glaubens für den Frieden im Nahen Osten engagiert. In Marburg hat der Dialog zwischen den Religionen Tradition. In Zeiten von Krieg und Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern sind die Spitzen von Islamischer und Jüdischer Gemeinde in Marburg zu Gesprächen mit Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer im Rathaus zusammen gekommen, um sich gemeinsam für eine dauerhafte friedliche Lösung und für humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen einzusetzen.
"Mit Krieg erreicht man keinen Frieden", erklärte Oberbürgermeister Egon Vaupel. "Statt dessen werden die Extremisten gestärkt."
Löwer hatte Dr. Bilal Farouk El-Zayat, Dr. Hamdi Elfarra und Marburgs Ehrenbürger Amnon Orbach auf Initiative des Ältestenrats des Stadtparlaments eingeladen, in dem die Fraktionen regelmäßig über ihr Vorgehen beraten. Ziel war es, zusammen mit den Marburger Religionsgemeinschaften ein Zeichen gegen militärische Gewalt und Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu setzen.
In einer gemeinsam verfassten Erklärung bitten die Beteiligten den Magistrat, sich bei der Bundesregierung und der Europäischen Kommission für die Wahrung der Menschenrechte im Gaza-Streifen einzusetzen. Zugleich fordert der Appell, die Angriffe auf die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen ebenso einzustellen wie die Raketenangriffe der Hamas auf Israel. Beides werde scharf verurteilt.
In die Stadtverordnetenversammlung (StVV) soll im September ein entsprechender Antrag eingebracht werden. Laut Vaupel und Löwer soll die
Universitätsstadt Marburg der Vereinigung "Ärzte ohne Grenzen" damit 10.000 Euro für medizinische Hilfe bereitstellen.
Mit dem Antrag, den die Islamische und die Jüdische Gemeinde Marburgs tragen, wird zum Ende jeglichen Blutvergießens aufgerufen. "Es geht hier darum, sich gegen ein humanitäres Unrecht zu stellen", erklärten Vaupel und Löwer. "Die humanitäre Katastrophe und das menschenverachtende Vorgehen müssen beendet werden."
pm: Stadt Marburg
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