31.07.2014 (tro)
Ihre neueste Produktion "Kit Kat Klub" hat die
Waggonhalle am Mittwoch (30. Juli) in Auszügen vorgestellt. In der "Schnupperstunde" spielte die Truppe um Regisseur Nick Westbrock zwei Szenen als Kostprobe.
Außerdem plauderte sie ungezwungen über Wichtiges und Witziges aus der Entstehungsphase des Stücks.
Die Hauptfigur Sally Bowles und den "Kit Kat Klub" hat Westbrock dem Musical "Cabaret" von John Kander und Fred Ebb entlehnt. Die Lebensgeschichte des Show-Girls bringt er mit seinem Stück auf die Bühne.
Inszeniert wird es als eine
Revue mit Gesangseinlagen. Das Publikum soll sich fühlen wie in einem Cabaret-Club der 30er Jahre.
Das Stück habe sich während der Proben stark verändert, eröffnete Westbrock dem Publikum. Die ursprünglich nichtssagenden Rollen der Kit-Kat-Girls haben einiges an Tiefenschärfe dazugewonnen. Ihre Darstellerinnen dichteten ihnen eigene Biographien hinzu und machten sie so zu differenzierten Individuen.
Auch die Kostüme benötigten einiges an Nacharbeit. So erwies sich eine bestimmte Koreographie während der Kostümproben als unmöglich in der engen Corsage eines der Girls.
Auf den 17,5 Zentimeter hohen Absätzen der Protagonistin Sally Bowles musste Hauptdarstellerin Selina Erdel auch erst laufen lernen. "Als ich einmal mit ihnen rennen musste, lag ich plötzlich auf dem Bauch." gestand sie lachend.
Wie das Ensemble mit diesen Unwägbarkeiten zurecht gekommen ist, kann man dann bei der Premiere am Freitag (8. Juli) um 20 Uhr oder den weiteren Aufführungen in der Waggonhalle sehen. Die Schnupperstunde machte aber schon Lust auf mehr.
Geplant gewesen war dafür auch eine Gesprächsrunde mit dem Publikum. Leider traute sich aber trotz der ungezwungen Atmosphäre niemand, die Möglichkeit für Fragen wahrzunehmen.
Diese Schnupperstunde war allerdings die erste ihrer Art in Marburg. Das mag der Grund für die verhaltene Reaktion sein. Dieses Konzept muss erst noch richtig ankommen.
Thade Rosenfeldt
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