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In Wehrda


Lösung für Frühförderung am Weißen Stein

20.05.2014 (fjh)
Nachdem Anfang des Jahres das Angebot der therapeutischen Frühförderung für Kinder mit Behinderungen beim Kinderzentrum Weißer Stein vor dem Aus stand, haben der Landkreis Marburg-Biedenkopf, das Kinderzentrum und die Universitätsstadt Marburg eine gemeinsame Lösung gefunden, um dieses wichtige Angebot weiterführen zu können. Ab 1. Januar 2015 steht das Angebot auf einer neuen und stabilen Grundlage.
Der Landkreis wird sich fortan mit einem jährlichen Zuschuss von 30.000 Euro an der therapeutischen Frühförderung beteiligen. Die Universitätsstadt Marburg steuert 12.500 Euro bei. An der Qualität des Angebots wird sich grundsätzlich nichts ändern, was insbesondere für die Kinder und deren Eltern eine gute Nachricht ist.
"Wir freuen uns, dass es uns in enger Zusammenarbeit und Abstimmung gemeinsam gelungen ist, die therapeutische Frühförderung weiter zu sichern und das Angebot der interdisziplinären therapeutischen Versorgung an Förderschulen weiter aufrecht erhalten zu können", erklärten Landrätin Kirsten Fründt und der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern sowie Helmut Koch und Markus Brück vom Kinderzentrum Weißer Stein übereinstimmend bei der Vorstellung des neuen Konzepts am Dienstag (20. Mai). Ab Januar 2015 werden die drei Säulen der therapeutischen Frühförderung - Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie - von je einer festangestellten Kraft betreut. Der darüber hinaus entstehende Bedarf an Förderschulen wird mit Honorarkräften oder durch die Zusammenarbeit mit niedergelassen Praxen sichergestellt.
Auch für den Rest des Jahres 2014 ist eine Lösung auf den Weg gebracht worden. Hier laufen noch letzte Abstimmungsgespräche.
Zum Ende des Jahres 2013 war deutlich geworden, dass sich das therapeutische Angebot in der bisherigen Form nicht mehr trägt. Zu diesem Zeitpunkt wurde schnell klar, dass sich die sehr stark interdisziplinär ausgerichtete therapeutische Arbeit durch die Abrechnung mit den Krankenkassen allein nicht länger finanzieren lässt.
Für das Jahr 2013 war ein erhebliches Defizit entstanden, das sich für 2014 noch auszudehnen drohte. Diese Feststellung hatte das Kinderzentrum als Träger des Angebots und den Vorstand als Verantwortlichen für den Gesamtverein im Dezember 2013 zum Handeln gezwungen.
Eine Weiterführung war wegen des großen finanziellen Verlusts und des Risikos nicht mehr möglich. Der therapeutische Bereich musste geschlossen und den insgesamt sechs Therapeuten fristgerecht und betriebsbedingt im Januar 2014 zum 30. Juni 2014 gekündigt werden. Das war für alle Beteiligten eine sehr schwere und weitreichende Entscheidung.
Noch im Januar 2014 haben dann erste gemeinsame Gespräche mit den Verantwortlichen des Landkreises stattgefunden. "Wir haben von Anfang sehr deutlich gemacht, dass dieses besondere Angebot für die therapeutische Arbeit mit behinderten Kindern in der Frühförderung und an Förderschulen für uns sehr wichtig ist und wir großes Interesse an der Weiterführung haben", betonte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern. Der Landkreis habe dabei auch signalisiert, sich an der Deckung der Finanzierungslücke zu beteiligen, soweit das Defizit durch die interdisziplinäre Arbeit der Therapeuten entsteht.
"Es ist für die Kinder und die Eltern von außerordentlicher Wichtigkeit, die besonderen Bedürfnisse und Notwendigkeiten bei der therapeutischen Versorgung sicherzustellen", ergänzte Uwe Pöppler vom Fachbereich Familie, Jugend und Soziales beim Landkreis Marburg-Biedenkopf. "In enger Zusammenarbeit ist es uns dann auch relativ schnell gelungen, eine für die Zukunft tragfähige und vor allem finanzierbare Lösung zu finden", berichtete Vorstandssprecher Helmut Koch vom Kinderzentrum Weißer Stein.
Damit könnten die therapeutische Frühförderung und Teile der therapeutischen Versorgung an Förderschulen abgedeckt werden. Derzeit finden Verhandlungen mit den betroffenen Schulen und Therapeutinnen statt, um ab Dienstag (1. Juli) die dort stattfindende Therapie in gewohntem Umfang - aber unter den neu ausgehandelten Voraussetzungen - stattfinden zu lassen.
"Der Verein Kinderzentrum Weißer Stein ist sehr erleichtert und zufrieden, dass es zu diesem positiven Ergebnis für die betroffenen Kinder und Eltern gekommen ist", erklärten Koch und Markus Brück. Im Namen des Vorstands des Kinderzentrums bedankten sie sich bei der Landrätin und dem Ersten Kreisbeigeordneten für die freundliche, konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit in den Sitzungen und Arbeitskreisen.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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