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Lernen lernen


Forscher untersuchen wissenschaftliche Karrieren

24.04.2014 (fjh)
Ein neues Forschungsvorhaben der Universitäten Marburg und Augsburg untersucht, wie sich die Karrieren von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern in verschiedenen Forschungsbereichen entwickeln. Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Maria Weber von der Philipps-Universität und ihre Kooperationspartnerin Dr. Anna Brake von der Universität Augsburg erhalten insgesamt mehr als 730.000 Euro vom Bundesforschungsministerium (BMBF) für ihr Projekt "Trajektorien im akademischen Feld".
"Wir gehen davon aus, dass die erfolgreiche Einmündung in die Wissenschaft weder auf Arbeits-, Lern- und Förderstrukturen alleine zurückzuführen ist, noch ausschließlich auf den individuellen Wissensbeständen, Fähigkeiten und Haltungen des Nachwuchses beruht“, legt Weber dar. Vielmehr ergibt sich eine akademische Karriere stets im Zusammenwirken von individuellen und institutionellen Faktoren.
Um das Zustandekommen wissenschaftlicher Nachwuchskarrieren zu rekonstruieren, nutzen die Projektbeteiligten die analytische Perspektive der Praxistheorie, die auf den Soziologen Pierre Bourdieu zurückgeht. Im Zentrum steht dabei die frühe Postdoktorandenphase.
"An dieser Sollbruchstelle entscheidet sich für viele Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der weitere Karriereverlauf", konstatierte Weber. Die Projektbeteiligten untersuchen zunächst die Übergangssituation nach der Promotion.
Mittels einer zweiten Erhebungsphase erfassen sie auch, wie die akademischen Karrieren während eines Jahres verlaufen sind. Die vorangegangene Entwicklung soll detailliert rekonstruiert werden.
Dabei nehmen Weber sowie ihre Kolleginnen und Kollegen drei Organisationsformen in den Blick. Universitäten, Graduiertenkollegs und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beleuchten sie in der empirischen Bildungsforschung einerseits und der kognitiven Neurowissenschaft andererseits. Als weitere Dimensionen werden soziale Herkunft und Geschlecht des wissenschaftlichen Nachwuchses in die Analyse einbezogen.
"In unserem Marburger Teilvorhaben untersuchen die Soziologin Franziska Teichmann und der Erziehungswissenschaftler Jörg Schwarz die institutionellen Ermöglichungskontexte wissenschaftlicher Nachwuchskarrieren", berichtete Weber. Das Augsburger Projekt nimmt den "Habitus als Ermöglichungsstruktur wissenschaftlicher Nachwuchskarrieren" in den Blick. So lautet jedenfalls der Titel.
Die enge Verzahnung der beiden Teilprojekte erfolgt insbesondere über eine gemeinsame Auswertung der erhobenen Fälle. Das BMBF fördert das Vorhaben drei Jahre lang im Rahmen des Programms "Forschung zum wissenschaftlichen Nachwuchs". Nach Marburg fließen dabei 380.000 Euro.
pm: Philipps-Universität Marburg
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