22.04.2014 (fjh)
Vor "einer Sammlung von Neonazis aller Couleur in Marburgs Lutherstraße" hat eine Kampagne "Wälder, Wiesen, Neonazis" gewarnt. Ihren Recherchen zufolge finden Neonazis aus dem Kameradschaftsspektrum "bei den radikalisierten rechten Burschenschaften Germania und Rheinfranken einen neuen Anlaufpunkt in der Stadt".
Beispielsweise hätten im Februar 2014 Schlüsselfiguren der beiden Burschenschaften zusammen mit Kameradschaftsaktivisten Werbung für den Nazi-Aufmarsch in Dresden verteilt. Die Überschneidungen zeigten sich allerdings auch an anderen Punkten. So fänden verurteilte Neonazi-Gewalttäter einen Platz in der Lutherstraße.
Bastian L. sei jahrelang Führungsfigur des Nationalen Widerstands Unna gewesen. Heute trage er Band und Mütze. Zudem will die Initiative beobachtet haben, dass bekannte Marburger Neonazis in den Häusern der Germania und Rheinfranken ein- und ausgehen.
"Die aufgeführte Liste lässt sich weiter fortsetzen, ob NPD-Mitglieder oder Teilnahme an Nazi-Demonstrationen", erklärte die Pressesprecherin Sophia Stern. "Widerstand ist notwendig, sonst etabliert sich der Seitenarm der Lutherstraße als gutvernetztes Nazi-Zentrum."
Wiederholte Attacken auf Verbindungshäuser an der Lutherstraße belegen indes, dass auch einige Kritiker nicht nur demokratische Methoden der Auseinandersetzung mit faschistischen Gesinnungen wählen. Dabei ist Aufklärung über Neonazis und deren Strukturen gerade im Vorfeld wichtig.
Franz-Josef Hanke/pm
Text 9273 groß anzeigenwww.marburgnews.de