08.04.2014 (kha)
"Es wird eine neue Generation von Museen enstehen“ so lautete die Prognose des Museumsdirektors Dr. Christoph Otterbeck.
Das Jahr 2014 steht unter dem Motto „Museen im Aufbruch“. Passend dazu stellten am Dienstag (8. April) im noch geschlossenen Kunstmuseum Vertreter der Universitätsstadt Marburg, der Philipps-Universität und verschiedener kulturellen Einrichtungen geplante Neuerungen vor.Insbesondere die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und der Uni wurde mehrmals hervorgehoben.
Die Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach und Universitäts-Vizepräsident Prof. Dr. Joachim Schachtner betonten das gemeinsame Ziel, am Gesamtkonzept der Marburger Museeums- und Kulturlandschaft zu arbeiten.
Um das zu erreichen, wollen sie auch das Land Hessen in Planung und Finanzierung miteinbinden.
Ein neues Freilichtmuseum namens "Zeitinsel“ präsentierte Projektleiter Claus Meiritz.
Am Samstag (17. Mai) und Sonntag (18. Mai) wird die "Zeitinsel“ vorgestellt. Weil sich der Förderantrag über 5 Millionen Euro aber noch in Bearbeitung befindet, steht auf dem 3,5 Hektar großen Gelände bisher erst ein Haus.
Bis 2017 soll aber eine Vielzahl von "Zeitstationen“ entstehen. Das ist Meiritz optimistische Schätzung.
Die Stationen werden durch Fundstücke aus dem Lahntal die letzten 10.000 bis 11.000 Jahre greifbar machen. Zur Vorstellung im Mai werden zunächst aber noch 100 Akteure durch "lebendige Geschichtendarstellung“ die verschiedenen Stationen veranschaulichen.
Dr. Richard Laufner vom Fachdienst Kultur der Stadt Marburg ergänzte, dass im gesamten Themenjahr eine gewisse "Eventhaftigkeit“ notwendig sei, um Besucher zu mobilisieren.
Geplant sind ein Zielflug auf die „Zeitinsel“ und das Marburger Landgrafenschloss im Rahmen der Hessischen Ballonfahrt- Meisterschaft.
Das Schloss soll als Marburger Wahrzeichen im Fokus stehen. In der Landgraf-Philipp-Straße wird es zwei neue Bänke geben. Auch die Busse die zum Schloss fahren, sollen passenden Bildmotive tragen.
Zwei Vertreter der Firma HeliCam Hessen präsentierten zusätzlich die ersten Ergebnisse eines dreidimensionalen Modells des Schlosses. In Zukunft soll es über das Internet virtuelle Schlosstouren ermöglichen.
Allerdings ist es laut Otterbeck wichtig, dass mediale Darstellungsformen Kunst und Kultur nicht überflügeln, sondern unterstützen. Dementsprechend sei auch das Konzept zur Sanierung des Kunstmuseums angelegt.
Eine zusätzliche Erlebnisqualität und eine neue Kommentarebene sollen entstehen. Denn durch Mitmachstationen und spielerische Elemente werde die Kunst sinnlich wahrnehmbar.
Ende 2015 soll die Innensanierung des Kunstmuseums beendet sein.
"Wir sind noch lange nicht am Ziel“ schloss Otterbeck. Aber zumindest der Weg weist schon in eine klare Richtung.
Katharina Hahn
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