01.04.2014 (fjh)
Einen prominenten Dozenten hat neuerdings das Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der
Philipps-Universität. Der zurückgetretene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird dort bereits im Sommersemester Vorlesungen halten. Das gab die Universitätsleitung am Dienstag (1. April) bekannt.
"Tebartz-van Elst ist ein ausgewiesener Experte in allen Themenfeldern des kirchlichen Bauwesens", begründete Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause die Entscheidung. "Papst Franziskus persönlich hat ihm die neue Aufgabe zugewiesen."
Bislang sei das Marburger Insitut gerade im Bereich der katholischen Kirche noch unterbesetzt gewesen, fuhr Krause fort. Dabei sei doch gerade die katholische Kirche seit Jahrhunderten der wichtigste Auftraggeber und Restaurator kirchlicher Kunstwerke und Bauten.
"Wir waren schon sehr überrascht, als Kardinal Marx uns anrief und uns den Vorschlag des Vatikan unterbreitete", berichtete Krause. Tebartz-van Elst empfehle sich angesichts seiner bisherigen Aktivitäten aber geradezu ideal für die neue Aufgabe.
"Unbestreitbar ist er ein absoluter Experte für kirchliche Prunkbauten", erläuterte die Universitätspräsidentin. "Seine Detailkenntnisse bis hin zur Gestaltung von Badewannen aus Marmor oder einer angemessenen Verglasung sind erstaunlich."
Als Kunsthistorikerin kann Krause die Kompetenz ihres künftigen Kollegen gut einschätzen. Wertvoll findet sie auch die Tatsache, dass der neue Hochschullehrer der Universität keine zusätzlcihen Kosten verursachen wird. Sein Gehalt zahlt schon seit Jahren das Land Hessen.
Bereits am frühen Dienstagmorgen ist der ehemalige Bischof in seinem neuen Dienstwagen bei der Universitätsverwaltung an der Biegenstraße vorgefahren. Mitgekommen zum persönlichen Vorstellungsgespräch ist auch Reinhard Kardinal Marx aus München. Der frisch gekürte Vorsitzende der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz leitet auch die päpstliche Kommission zur Kirchenreform.
"Marburgs altehrwürdige Alma Mater ist genau der richtige Ort für meinen Amtsbruder", erklärte Marx. "Hier kann er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten zum Wohle der Wissenschaft einsetzen."
Nicht dementieren wollte Krause Gerüchte, wonach die Universitätsleitung Tebartz-van Elst auch mit der Aquisition von Drittmitteln betrauen wolle. Schließlich verfügt er ja auch auf diesem Gebiet nachweislich über besondere Erfahrungen.
Franz-Josef Hanke
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