08.03.2014 (fjh)
Studierende der
Philipps-Universität präsentieren auf der Computermesse CeBIT in Hannover, wie sich die IT-Infrastruktur am Teilchenbeschleuniger des CERN überwachen lässt. Das Team demonstriert seine Entwicklung auf Einladung der Firma "Software AG", wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel dem Stand des Technologieunternehmens am Montag (10. März) einen Besuch abstattet. Die Studierenden hatten mit ihrem Projekt einen Ideenwettbewerb der Software AG gewonnen.
Das Europäische Kernforschungszentrum CERN betreibt bei Genf den weltweit größten Teilchenbeschleuniger. Am "Large Hadron Collider" werden Elementarteilchen untersucht. Zuletzt erregte die Anlage Aufsehen, als sie den experimentellen Nachweis des Higgs-Bosons erbrachte, das unter der Bezeichnung "Gottesteilchen" Schlagzeilen machte.
"Beim Betrieb des Beschleunigers entstehen riesige Datenströme, die mit Hilfe einer komplexen und hochgradig verteilten IT-Infrastruktur analysiert und weiterverarbeitet werden müssen", erläuterte der Datenbank-Spezialist Prof. Dr. Bernhard Seeger von der Philipps-Universität, der das Lehrforschungsprojekt betreut. "Da Fehler in solchen IT-Infrastrukturen relativ häufig auftreten und zu Datenverlusten führen können, ist es wichtig, kritische Fehler automatisch zu erkennen und zu beheben."
Die Studierendengruppe griff auf das Programm "Apama" der Software AG zurück. Mit dieser Anwendung werden Finanzströme in Echtzeit überwacht.
Das Team erprobt in einem modellhaften Szenario, wie sich mit dieser Software die Rechner-Infrastruktur des CERN kontrollieren lässt. "Ich bin sehr gespannt darauf, welche neuen Ansätze zur Mustererkennung sich aus diesem Vorzeigeprojekt ergeben", sagte CERN-Mitarbeiter Matthias Bräger.
"Das Lehrforschungsprojekt mit CERN als Kooperationspartner ist eine einmalige Gelegenheit für unsere Studierenden, ihr Fachwissen zu erweitern und auf Praxistauglichkeit zu testen", erklärte Prof. Dr. Joachim Schachtner. DerVizepräsident der Philipps-Universität begleitet die Studierenden und ihre Betreuer zur CeBIT. "Der Erfolg des Wettbewerbsbeitrags aus Marburg belegt, wie gut das Informatikstudium an der Philipps-Universität auf die Erfordernisse der modernen Informationsgesellschaft vorbereitet."
Die Software AG veranstaltete bereits zum dritten Mal den CeBIT-Ideenwettbewerb. Wieder ging es dabei darum, kreative Vorschläge zur visuellen Präsentation einer Technologie des Unternehmens einzureichen. Passend zum diesjährigen CeBIT-Thema "Big Data" waren Studierende und Wissenschaftler aufgefordert, eine Analyse von Datenströmen in Echtzeit in einem realistischen Szenario darzustellen.
pm: Philipps-Universität Marburg
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