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Gewinn für Kinder


"Das hässliche Entlein" feierte Premiere

24.02.2014 (ang)
"Das hässliche Entlein" feierte am Sonntag (23. Februar) seine Premiere in der Black Box des Hessischen Landestheaters Marburg. Mit dem Kunstmärchen von Hans Christian Andersen gastierte das Mannheimer Kindertheater "Schnawwl" in Marburg. Rund 80 kleine und große Zuschauer wurden dabei nicht nur Zeuge von der Verwandlung des Entleins, sondern auch, warum "Schnawwl" zu den besten Kindertheatern Deutschlands zählt.
Freudig erregt sitzt die Entenmutter auf ihrem Nest und brütet. "Knack" macht es, als die Eier langsam aufbrechen. Die putzigen Küken erblicken das Licht der Welt. "Piep, Piep" machen die kleinen Enten.
Nur ein Küken braucht furchtbar lange. Und dann ist der Nachzügler auch noch grau gefiedert und schrecklich hässlich. Um den garstigen Geschwistern zu entkommen, nimmt das Entlein Reißaus.
Doch wo das Küken auch hinkommt, überall wird es verspottet. Weder auf einem Bauernhof, noch bei einem Schwarm Zugvögel findet das "hässliche Entlein" Anschluss.
Zu allem Überfluss sieht es in der Ferne auch noch weiße, wunderschöne Schwäne im Wasser. Was dann passiert, hat das unbeholfene Entlein allerdings nicht erwartet.
Nur wenige Requisiten braucht es, um die Geschichte zu erzählen. Prallgefüllte Kissen sind mal ein Entennest, mal das schützende Schilf eines Teichs. Mehr benötigt Maike Wehmeier nicht.
Allein steht sie auf der Bühne. Aber wenn sie ins Wasser springt, vom Bauernhof flieht oder sich vor Jagdhunden versteckt, scheint sie nicht mehr allein zu sein. Dann findet man sich plötzlich wieder inmitten einer Treibjagd; dann watscheln Entenküken in Richtung Wasser, ziehen Zugvögel über die dunkle Theaterbühne.
Wehmeiers Erzählung ist mal eindringlich, mal augenzwinkernd, aber immer liebevoll. Dabei bleibt die Darstellung nahe an an Andersens Originaltext.
Dass das Märchen vor gut 170 Jahren geschrieben wurde, ist dank Wehmeiers Erzählkunst kein Problem. Ihre Darbietung macht die manchmal altertümliche Sprache immer verständlich.
So bleiben die kleinen und großen Zuschauer während der knapp einstündigen Vorstellung gebannt sitzen. Als das Entlein dann endlich seine Bestimmung gefunden hat, wird Wehmeier mit großem Applaus verabschiedet.
Der Ausgang der Geschichte vom hässlichen Entlein dürfte hinlänglich bekannt sein. Lernen konnte man über die Moral des Märchens hinaus aber noch etwas anderes: Das Gastspiel lehrte auf eindrucksvolle Weise, wie man ein Märchen erzählt.
Alexander Grebe
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