06.02.2014 (fjh)
"Wir freuen uns, heute die erste Denkmaltopographie der Stadt Marburg der Öffentlichkeit vorzustellen", sagte Prof. Dr. Gerd Weiß vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen am Donnerstag (6. Februar)bei der Präsentation des Bandes im Historischen 'Saal des Rathauses. Der Band führt die Vielzahl und den Reichtum der Kulturdenkmäler in den Stadtteilen und den Stadterweiterungen vollständig auf. Ziel der Denkmaltopographie ist, die gewachsene Identität Marburgs mit der Fülle der in Wort, Bild und Karte zusammengetragenen Informationen zu dokumentieren und für die Zukunft im Blick zu behalten.
Wenn es um Entscheidungen zur baulichen Entwicklung geht, biete die Denkmaltopographie unerlässliche Grundlagen. Gerade in den strukturschwachen Gebieten Nordhessens ist die Denkmaltopographie eine wichtige Unterstützung bei der Werbung für den Erhalt des kulturellen Erbes.
"Die Denkmaltopographie ist zweifellos unser wichtigstes Rüstzeug für die Zukunft", erklärte der Präsident des Landesamts. Auch Eigentümer seien stolz darauf, dass die Denkmaleigenschaft ihres Gebäudes veröffentlicht wird.
"Wenn nun im Jahr 2014 der Teil II der Denkmaltopographie Marburg als Buch erscheint, bedeutet dies nicht, dass die wichtigen Aufgaben der Denkmalpflege und der Altstadtsanierung etwa ohne geeignete Grundlage wahrgenommen worden wären", sagte Oberbürgermeister Egon Vaupel. Bereits in den Jahren 1976 und 1981 sei unter Federführung von Prof. Dr. Heinrich Klotz eine Gesamtdokumentation der Bürgerhäuser der Marburger Altstadt am Kunsthistorischen Institut der
Philipps-Universität erarbeitet worden. Dieses Werk sei bis heute die Grundlage für Denkmalschutz und Denkmalpflege im Marburger Stadtkern.
"Mit dem Erscheinen des zweiten Teilbandes ist das Wissen um das wertvolle kulturelle Erbe Marburgs nun für die Zukunft gesichert", freute sich Vaupel. Die vorliegende Denkmaltopographie umfasst den Bereich der
Universitätsstadt Marburg, der sich ab dem 18. Jahrhundert rund um den Altstadtkern entwickelt hat, sowie die Stadtteile. In dem katalogartig aufgebauten Werk sind alle Kulturdenkmäler, Gesamtanlagen und Sachgesamtheiten dieses Bereichs erfasst.
Der vorliegende Band präsentiert die zirka 755 Kulturdenkmäler und 18 Gesamtanlagen der Stadterweiterungen sowie zirka 300 Kulturdenkmäler und 19 Gesamtanlagen der Stadtteile Bauerbach, Bortshausen, Cappel, Cyriaxweimar, Dagobertshausen, Dilschhausen, Elnhausen, Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshausen, Hermershausen, Michelbach, Moischt, Ronhausen, Schröck, Wehrda und Wehrshausen. Die Herausgabe der Denkmaltopographie erfolgte mit Unterstützung der Universitätsstadt Marburg.
Das Landesamt für Denkmalpflege ist nach dem hessischen Denkmalschutzgesetz zur Erfassung, Erforschung und Dokumentation aller Denkmäler in Hessen und zur Benachrichtigung der Eigentümer verpflichtet. Das geschieht auf der Grundlage der Denkmaltopografie, die nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz in allen Bundesländern herausgegeben wird.
Die Erstellung der Denkmaltopografie Bundesrepublik Deutschland wurde von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder empfohlen. Ziel ist die vollständige Erfassung der Kulturdenkmäler in Deutschland und deren einheitliche Darstellung.
Die ersten Bände sind 1981 und 1982 in Hessen und Niedersachsen erschienen. Mit der Veröffentlichung des 52. Bands sind bereits deutlich mehr als zwei Drittel der Fläche Hessens durch Denkmaltopographien erfasst.
pm: Landesamt für Denkmalpflege Hessen
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