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Bilanz vorgestellt


KJC setzt auf nachhaltige Förderung

27.01.2014 (fjh)
Die nachhaltige Strategie des KreisJobCenters (KJC) zahlt sich nach Ansicht des Landkreises Marburg-Biedenkopf aus. Die Arbeitslosigkeit im Landkreis ist 2013 trotz der Anzeichen einer nachlassenden Arbeitskräfte-Nachfrage zu Beginn des Jahres zum Jahresende auf nur noch 4,1 Prozent gesunken. Ein Jahr zuvor hatte sie zum gleichen Zeitpunkt noch 4,4 Prozent betragen.
Dieses positive Fazit zogen Landrat Robert Fischbach, der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern, KJC-Leiterin Andrea Martin und Joachim Hikade sowie die Beauftragte für Chancengleichheit Beate Stendenbach bei der Vorstellung der Jahresbilanz des KJC am Montag (27. Januar). Gleichzeitig forderten sie vom Bund eine angemessene finanzielle Ausstattung der Jobcenter, um dem gesetzlichen Förderauftrag nachkommen zu können.
"Während das KreisJobCenter die Arbeitslosenquote für den SGB-II-Bereich - also bei der Betreuung und Vermittlung von langzeit arbeitslosen Menschen - von 2,7 auf 2,4 Prozent verringern konnte, ist im Bereich der Agentur für Arbeit (SGB III) die Quote dagegen gleich geblieben", sagte Landrat Fischbach. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB II sei insbesondere bei den Jüngeren mit minus 16,2 Prozent und den Älteren mit minus 12 Prozent angekommen.
"Der Blick auf das vom KJC in 2013 erzielte Ergebnis bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt unterstreicht die hervorragende Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KreisJobCenters", stellte McGovern fest. Im Hessen-Vergleich liege das KJC Marburg-Biedenkopf bei den sozialversicherungspflichtigen Integrationen mit seinem aktuellen Wert von 30,7 Prozent an der Spitze und in dem seit 2014 geltenden Vergleichstyp des Benchmarking der vergleichbaren Regionen bundesweit auf Rang 2 von 44.
"Auch für die Integrationsquote der besonderen Zielgruppen alleinerziehender Mütter und der langzeit Leistungsbezieher erreichte unser KreisJobCenter bundesweit jeweils diese hervorragende Platzierung", betonte McGovern.
"Dieser Stellenwert des KJC Marburg-Biedenkopf ist das Ergebnis der nachhaltigen Strategie, die wir hier verfolgen, und der Erfolg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihre engagierte Arbeit eine so positive Jahresbilanz möglich gemacht haben", erklärten Landrat und Erster Kreisbeigeordneter. Sie dankten auch den Firmen und Betrieben, die erfolgreich mit dem KreisJobCenter zusammenarbeiten.
"Neben der sehr hohen Anzahl der Vermittlungen freut uns besonders, dass auch die Quote der Menschen, bei denen eine langfristige Integration in den Arbeitsmarkt gelungen ist, im überdurchschnittlichen Bereich liegt", meinte McGovern.
Zum Jahresende 2012 standen 8.263 erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Betreuung des KJC. Ein Jahr später zum Jahresende 2013 hat sich die Anzahl um 615 auf 7.648 Personen reduziert. Das entspricht einem Rückgang um 7,4 Prozent.
Martin belegte die erfolgreiche Arbeit mit weiteren Zahlen: "Wir haben alleine in den vergangenen vier Jahren neben vielen verschiedenen Kursangeboten und Bewerbungstrainings insgesamt über 1.000 Bildungsgutscheine ausgegeben, über die unsere Kunden eine am Bedarf des ersten Arbeitsmarktes orientierte Qualifizierung erhalten haben." Wenn eine schwierige Ausgangslage für die betroffenen Menschen dauerhaft zum Positiven verändert werden soll, brauche man manchmal einen langen Atem. Die kurzfristige Integration in Arbeit bringe zwar statistisch einen schnellen, aber nicht immer einen nachhaltigen Erfolg.
Nachhaltige Förder- und Qualifizierungspolitik erfordert neben finanzieller Förderung auch eine intensive Begleitung durch das Fallmanagement und ergänzende spezialisierte Beratung. "Es kann nicht sein, dass den Jobcentern die Mittel für die finanzielle Förderung um mehr als die Hälfte gekürzt werden und andererseits der drohende Pflegenotstand mit 30.000 bundesweit fehlenden Pflegekräften beklagt wird."
Betrug das Budget zur Qualifizierung arbeitsloser Menschen im Jahr 2010 noch rund 12 Millionen Euro, ist der Betrag seitens des Bundes nunmehr auf 4,6 Millionen Euro gekürzt. In der Bewertung dieser Kürzungen des Budgets stimmten Fischbach und McGovern überein: "Die aktuelle Statistik zeigt die Erfolge vorangegangener Qualifizierungsanstrengungen. Kein arbeitsloser Mensch sollte abgeschrieben werden, nur weil er älter, alleinerziehend, erkrankt oder sonst benachteiligt ist. Deshalb sollten die Jobcenter vom Bund finanziell angemessen ausgestattet werden."
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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