24.01.2014 (fjh)
Als "Gegengewicht gegen die Informationsflut" aus neoliberalen und unternehmerfreundlichen Quellen versteht Pit Metz das Veranstaltungsprogramm des
Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Gemeinsam mit Vertretern der DGB-Senioren Marburg-Biedenkopf sowie dem Gewerkschaftssekretär Dr. Ulf Immelt stellte der DGB-Kreisvorsitzende am Donnerstag (23. Januar) das Jahresprogramm 2014 vor.
Erstmals tritt neben den DGB-Senioren auch der DGB-Kreis als Mitveranstalter auf. Das Gros der Vorbereitungsarbeit haben allerdings wieder Aktive aus dem Seniorenkreis geleistet.
Das Programm beginnt am Mittwoch (19. März) mit einem Resümee der Bundestags- und Landtagswahl. Unter dem Titel "Regierungsbildung in Hessen und Berlin - wie versprochen, so gebrochen" diskutiert Frank Herrmann vom DGB Hessen-Thüringen mit Politikern der Regierungs- und Oppositionsparteien.
Bis zur Europawahl am Sonntag (25. Mai) setzt sich der DGB verstärkt mit den sozialen und politischen Verhältnissen in Europa auseinander. Das beginnt mit der Vormaifeier am Mittwoch (30. April) und geht weiter bei der Maikundgebung am Donnerstag (1. Mai)
"Kapital und Arbeit am Vorabend der Europa-Wahlen" lautet der Titel der Vormaiveranstaltung mit internationalen Gästen.
Der Gewerkschafter Jürgen Hinzer trifft dort auf "den ideellen Gesamtkapitalisten".
Hauptredner bei der Kundgebung zum "Tag der Arbeit" auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz wird der DGB-Landesbezirksvorsitzende Stefan Körzell sein. Wie in den Vorjahren wird der Demonstrationszug wieder vom Gewerkschaftshaus an der Bahnhofstraße durch die Oberstadt mit einer Zwischenkundgebung auf dem Marktplatz zum Elisabeth-Blochmann-Platz ziehen.
"Wohnen in Marburg und der Region" ist am Montag (26. Mai) Thema einer Veranstaltung mit Bernd Gökeler. Dabei geht es sowohl um Wohnraum für Studierende als auch um barrierefreie Wohnungen.
Drei Veranstaltungen zum Themenbereich "Krieg" und "Frieden" sollen an den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs sowie den 75. Jahrestag des Nazi-Überfalls auf Polen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs erinnern. Es beginnt mit einer langen Lesenacht am Montag (1. September) mit Texten über den Krieg und geht am Mittwoch (24. September) weiter mit einer Diskussionsveranstaltung mit Dr. Ulrich Schneider sowie einer weiteren Veranstaltung Ende September über Flucht und Asyl als Folge von Krieg.
Berufsverbote stehen am Freitag (14. November) im Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) auf dem Programm. Anhand dreier Fälle will der DGB die Folgen staatlicher Überwachung mit den Betroffenen diskutieren. Dazu wird auch Dr. Rolf Gössner nach Marburg kommen, den der Verfassungsschutz 40 Jahre lang rechtswidrig beobachtet hat, wie das Bundesverfassungsgericht schließlich festgestellt hat.
Auch die Industriegeschichte des Hinterlands und der Stadt Marburg soll Thema bei zwei Führungen sein. "Früher gab es im Hinterland ja sogar noch Bergwerke", erinnerte Immelt. "Kollegen haben da einige sehr interessante Fakten zusammengetragen."
Selbstverständlich bleibt das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) 2014 weiterhin ein heißes Dauerthema. Vertreter der Parteien im Hessischen Landtag will der DGB gemeinsam mit dem Aktionsbündnis am Mittwoch (11. Juni) zu ihrer Haltung bezüglich des Klinikums befragen. Nach wie vor fordern die Gewerkschafter eine Rekommunalisierung des einzigen privatisierten Universitätsklinikums in Deutschland.
"Meine Frau geht am Klinikum im Sommer in Rente", berichtete Metz. "Schon jetzt muss sie nicht mehr arbeiten, denn sie hat mehr als 400 Überstunden angehäuft, die sie nun abfeiert."
Franz-Josef Hanke
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