13.01.2014 (fjh)
eine intensivere Kooperation mit indischen Wissenschaftlern und ihren Forschungseinrichtungen strebt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den Geisteswissenschaften an. Um diese Absicht zu unterstreichen und Perspektiven der Zusammenarbeit zu konkretisieren, reiste nun eine deutsche Wissenschaftsdelegation nach Indien, der auch der Marburger Zeithistoriker Prof. Dr. Eckart Conze angehörte.
Die Gruppe besuchte den 74. Indischen Historikerkongress. Unter dem Motto "Scripting History Together" fand er an der Ravenshaw University statt. Sie ist eine der ältesten Universitäten des Landes und befindet sich im ostindischen Cuttack/Kataka im Bundesstaat Orissa.
An dem Kongress nahmen etwa 3.500 Historikerinnen und Historiker teil. Conze zeigte sich beeindruckt von der Dynamik der indischen Geschichtswissenschaft.
Er plädierte dafür, den Wissenschaftsdialog zu intensivieren und zu institutionalisieren. Kontakte, Gespräche und gemeinsame Veranstaltungen auf allen Ebenen könnten dazu beitragen, gemeinsame Forschungsthemen zu identifizieren. Das könne auch jenseits der indischen und der deutschen Nationalgeschichten im engeren Sinne geschehen.
"Ich habe hier in wenigen Tagen viel gelernt über die Relativität westlich-europäischer Geschichtsbetrachtung und die Notwendigkeit globaler Dialoge jenseits regionalwissenschaftlicher Interessen", betonte Conze nach seiner Rückkehr. Der Marburger Historiker stellte in Indien den - soeben von der DFG bewilligten - Sonderforschungsbereich (SFB) "Dynamiken der Sicherheit - Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive" vor. Mit dieser Thematik stieß er bei den indischen Geschichtswissenschaftlern auf großes Interesse.
Vereinbart wurden in Cuttack Besuche indischer Historiker in Deutschland, die schon im Sommersemester 2014 beginnen sollen. Auch Vortragsaufenthalte in Marburg sind geplant.
pm: Philipps-Universität Marburg
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