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Schlachthof-Schließung


Laaz für Weiterbetrieb als Genossenschaft

11.01.2014 (fjh)
Der Marburger Schlachthof soll am Freitag (31. Januar) seinen Betrieb einstellen. Danach soll er nur noch als Fleischgroßhandlung dienen.
Die Schließung des letzten Schlachthofs in der Region hat die Grünen-Kreistagsabgeordnete Sandra Laaz am Samstag (11. Januar) kritisiert. Das sei "in vielerlei Hinsicht eine dramatische Nachricht für das Metzgerhandwerk und die Landwirtschaft der Region, für das Schlachtvieh, das künftig längere Transportwege zu erleiden hat und für die bewussten Verbraucher, die Wert auf regionale Qualität legen".
Diese Entscheidung mache "die Fehlentwicklung der letzten Jahre deutlich, die in den Schlachtbetrieben zu immer größeren Einheiten, längeren Tiertransporten und schlechteren Arbeitsbedingungen mit Akkordarbeit und Einsatz von unqualifiziertem Personal führt, um möglichst viel und billiges Fleisch zu produzieren. Derzeit sind Transporte bis zu 24 Stunden bei Schweinen und 29 Stunden bei Rindern möglich". Durchschnittlich etwa jede elfte Kuh und jedes achte Schwein ist laut Auskunft der Bundesregierung bei der Weiterverarbeitung nicht richtig betäubt.
Tiertransporte müssen nach Ansicht der Grünen-Politikerin so kurz wie möglich sein. Dazu sei ein Netz kleiner, regionaler Schlachtstätten nötig, um unnötige Transportzeiten zu vermeiden und regionale Vermarktungsstrukturen zu stärken. Diese Forderung sei Grundvoraussetzung für eine humane und gesunde Lebensmittelerzeugung.
Daher unterstützt die grüne Kreistagsfraktion alle Überlegungen, die eine Rettung des Marburger Schlachthofs zum Ziel haben. "Wir begrüßen den Vorschlag des Marburger Bürgermeisters Franz Kahle, mit einem genossenschaftlichen Modell den Schlachthof weiterzubetreiben", erklärte Laaz. "Wir fordern Landkreis und die Stadt Marburg auf, gemeinsam mit den Metzgern entsprechende Konzepte zu erarbeiten und vermittelnd tätig zu werden."
Nach Auffassung von Laaz sollte hier auch das Regionalmanagement Mittelhessen einbezogen werden, da der Schlachthof auch über den Landkreis Marburg-Biedenkopf hinaus wichtig sei. Dass viele Verbraucher aus der Region bereit sind, für Qualität aus der Region auch etwas zu bezahlen, zeige das Beispiel "Marburger Traditionsmolkerei".
Für Laaz ist es "ein Vorbild, wie regionale Erzeuger auf genossenschaftlicher Basis eine Weiterverarbeitung zum gemeinsamen Nutzen in der heutigen Zeit organisieren können. Ein gutes Konzept für regionale Qualitätsprodukte bietet die Chance, dass mehr Verbraucherinnen und Verbraucher dies anerkennen und es so eine dauerhafte Tragfähigkeit erhält."
pm: Die Grünen im Kreistag
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