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Wünsche umsetzen


Sophie von Brabant als Namensgeberin

19.12.2013 (fjh)
"Sophie-von-Brabant-Schule" wird der Schulverbund aus Theodor-Heuss-Schule (THS) und Friedrich-Ebert-Schule (FES) voraussichtlich vom Schuljahresbeginn im August an heißen. Das gab Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach am Mittwoch (18. Dezember) bekannt.
er Weg der Namensgebung war ein langer Prozess und wurde in der Schulgemeinde lebhaft diskutiert. Weinbach freute sich deshalb nun in doppelter Hinsicht über diese Entscheidung: "Zum einen ist Sophie von Brabant eine Marburger Namensfindung. Sie ist als Tochter der Heiligen Elisabeth eine geschichtliche Figur, die hier in Marburg sehr wichtig und der Öffentlichkeit bekannt ist. Zum Anderen überzeugt der Frauenname.“
Schulleiter Thomas Hesse führte den Gang der Entwicklung vor Augen: "Seit eineinhalb Jahren gehen die Theodor-Heuss-Schule und die Friedrich-Ebert-Schule bereits den gemeinsamen Weg im Schulverbund. Dieser Prozess war anspruchsvoll und herausfordernd. Aus der immer enger
werdenden Kooperation und Vernetzung beider Schulen erwuchs mit der Zeit der natürliche Wunsch verstärkt auch seitens der Schülerschaft, nac hIdentifikation mit einem einheitlichen Namen."
Sein Stellvertreter Klaus Schäfer berichtete: "Die Namensfindung war ein sehr intensiver Prozess. Die Rolle der Schülerinnen und Schüler war dabei hervorragend und äußerst engagiert. Sie gaben den Anstoß, forderten einen gemeinsamen Namen geradezu ein.“
Bis das Ergebnis "Sophie-von-Brabant-Schule" fest stand, wurden innerhalb der Schulgemeinde Namen gesammelt. Das geschah anonym über Listen und über eine interne Internetumfrage. So standen auch andere Namensvorschläge in der engeren Auswahl. "Sophie-von-Brabant-Schule“ setzte sich schließlich in einer geheimen Abstimmung innerhalb der Schulgemeinde durch.
Stadtarchivar Dr. Ulrich Hussong erläuterte die Hintergründe, die der Figur Sophie von Brabant verknüpft sind: Die Tochter der Heiligen Elisabeth erwarb ihren Beinamen nach der Landschaft Brabant – um Brüssel gelegen - durch Heirat. Ihr Ehemann verstarb sehr früh. Aus diesem Grund wurde sie Vormund ihres unmündigen Kindes Heinrich. Erfolgreich erwarb sie für ihren Sohn einen Herrschaftsbereich aus der Erbmasse ihrer Vorfahren. So erlangte sie einen Teil von Thüringen - das Werratal - mit den Städten Eschwege, Witzenhausen und Allendorf, die seitdem zu Hessen gezählt werden."
Später bekam diese Herrschaft den Namen Hessen. Nach heutigem Verständnis entspricht sie jedoch nicht dem Land Hessen.
Ab dem späten 15. Jahrhundert bildeten sich schließlich zunehmend Legenden: So soll sich Sophie von Brabant vom Marburger Volk huldigen haben lassen, indem sie das vierjährige Kind hochhob, und dem Marburger Volk zeigte. Diese Geschichte wurde im Laufe der Zeit häufig
bildlich dargestellt.
Beim Brunnenfest 1956 wurde die Inschrift am Marburger Marktbrunnen angebracht: "Hier gründete Sophie von Brabant das Land Hessen". Das war der Ausgangspunkt für das Sophie-von-Brabant-Denkmal am Rathaus.
Bis die Schule ihren neuen Namen schließlich offiziell tragen darf, sind noch weitere - voraussichtlich kleinere - Hürden zu überwinden. Zunächst wird in der Magistratssitzung im Januar darüber abgestimmt. Von da aus wird die Schulkommission am Dienstag (4. Februar) 2014 darüber beraten.
Nach der Schulkommission wird der Namensvorschlag noch einmal in den Schul- und Kulturausschuss des Magistrats gehen. Schließlich wird die Stadtverordnetenversammlung (StVV) vermutlich im März 2014 darüber einen Beschluss fassen.
Schon vor den Osterferien wird die Entscheidung aller Wahrscheinlichkeit nach getroffen sein. Dann steht einem feierlichen Schulfest im Juni wohl nichts mehr im Wege. Formell wird die Schule den Namen ab dem 1. August tragen pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahrs.
pm: Stadt Marburg
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