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Achtung, Ausbildung


Zwei Landespreise für Exzellenz in der Lehre

16.12.2013 (fjh)
Mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre wurden am Montag (16. Dezember) die Teams um Prof. Dr. Jürgen Handke vom Fachbereich Fremdsprachliche Philologien und Prof. Dr. Hinnerk Wulf vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität ausgezeichnet. Der Vorschlag "Inverted Classroom Mastery Model" (ICMM) / "Virtual Linguistics Campus" (VLC) belegte dabei den zweiten Platz in der Kategorie Projektpreis für eine Arbeitsgruppe. Das Projekt erhielt ein Preisgeld von 85.000 Euro.
"Praktikum Anästhesie" kam in der gleichen Kategorie auf den dritten Platz. Die Gruppe erhielt 5.000 Euro.
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und die Gemeinnützige Hertie-Stiftung vergaben den Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre zum siebten Mal. Mit Preisgeldern von 325.000 Euro ist er bundesweit der höchstdotierte Landespreis für exzellente Leistungen in der Ausbildung, Beratung, Betreuung und Prüfung von Studierenden.
Im Rahmen eines Festakts im Schloss Biebrich in Wiesbaden zeichnete Staatssekretär Ingmar Jung gemeinsam mit dem Stiftungsgeschäftsführer Prof. Dr. Michael Madeja die Preisträger in insgesamt fünf Kategorien aus.
"Mit der Vergabe des Hessischen Hochschulpreises für Exzellenz in der Lehre haben wir gemeinsam mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung im Jahr 2007 bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen, exzellente Lehre zu fördern, zukunftsweisende Projekte und herausragende Lehrende sowie besondere studentische Initiativen, die der Lehre dienen, in großem Umfang auszuzeichnen", sagte Staatssekretär Jung. Die Jury hatte unter 85 Vorschlägen auszuwählen. Das unterstreicht nach Worten des Staatssekretärs die große Attraktivität des Preises und den hohen Stellenwert, den die Lehre an hessischen Hochschulen einnimmt.
"Den Preisträgern gratuliere ich ganz herzlich zu dieser Auszeichnung"“, sagte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause. "Die ausgewählten Lehrkonzepte spiegeln die optimale Verzahnung von Lehre, Praxis und Forschung wider. Darauf legen wir in Marburg größten Wert."
Handke, Dr. Peter Franke, Dr. Anne Günther, Anna-Maria Schäfer und Natalie Kiesler aus dem Fachbereich Fremdsprachliche Philologien punkteten mit dem Projekt "Inverted Classroom Mastery Model" (ICMM) / "Virtual Linguistics Campus" (VLC). Die aus den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) stammende Lehrform des Inverted Classroom erfährt in jüngster Zeit durch die Nutzung digitaler Lehr- und Lernmaterialien enormen Zuspruch. Das Inverted Classroom Mastery Model des Marburger Linguistic Engineering Teams (LET) setzt dieses Prinzip seit 2006 vorbildlich um und die Bandbreite an digitalen Medien – vor allem linguistische Lehrvideos – optimal ein.
Das Grundprinzip des "umgedrehten Klassenzimmers" kehrt die zentralen Aktivitäten des Lehrens und Lernens um: Die Vermittlung des Lernstoffs erfolgt nicht wie bisher im Rahmen einer Veranstaltung, sondern orts- und zeitungebunden vorab über das Internet und berücksichtigt das persönliche Lerntempo. Die nachgeschaltete Präsenzphase dient zum Vertiefen, Üben und Diskutieren des Gelernten.
Individuelle Fragen der Studierenden werden aufgegriffen. Die elektronische Lernplattform – der Virtual Linguistics Campus – verzahnt das vorgelagerte Selbststudium der Studierenden über multimediale Lerneinheiten und digitale Prüfungsformen mit der hervorragenden Präsenzlehre.
Wulf, Dr. Birgit Plöger, Dr. Sven Bepler, Michael Schmitt sowie Andreas Gockel aus dem Fachbereich Medizin hatten in ihrer Kandidatur das "Praktikum Anästhesie" erfolgreic hpräsentiert. Die Vermittlung praktischer Fertigkeiten ist neben dem notwendigen theoretischen Wissen besonders in der Ärzteausbildung von Bedeutung. Das Praktikum Anästhesie besteht aus einem didaktisch ausgefeilten, vierteiligen Lehrkonzept mit hohem Praxisbezug und nachhaltiger Wirkung.
Die Studierenden lernen zunächst die theoretischen Grundlagen in Vorlesungen mit abschließender Lernerfolgskontrolle und in web-basierten interaktiven Kursen der Lernplattform "k-med". Daran schließt sich der praktische Teil mit einem Basistraining am Vollsimulator "MARVIN" an.
Diese Puppe ist ausgestattet mit einer eigenen Atmung, tastbarem Puls, messbarem Blutdruck und vielen weiteren Funktionen. In realitätsnaher Umgebung erlaubt sie, eine Narkose-Einleitung zu üben.
An zwei Vormittagen werden die Studierenden im Operationssaal in Einzelunterricht unter Supervision des Dozenten direkt am Krankenbett in praktischen Fertigkeiten der Anästhesie ausgebildet. Das problemorientierte Lernen an Simulationspuppe und unter realen Operationsbedingungen bereitet die Studierenden optimal auf den Berufsalltag vor.
Das Wissenschaftsministerium und die Gemeinnützige Hertie-Stiftung dotieren 2013 den Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre mit insgesamt 325.000 Euro. Der Anteil der Landesmittel von 250.00 Euro ist für dienstliche Zwecke vorgesehen. Der andere Teil von 75.000 Euro ist für die persönliche Verwendung gedacht.
Die eingereichten Vorschläge waren von einer vom Wissenschaftsministerium eingesetzten - paritätisch mit 16 Studierenden und Lehrenden besetzten - Jury geprüft worden. Nach einer ersten Auswahl aufgrund der schriftlichen Anträge hatte das Gremium die Lehrveranstaltungen vor Ort besucht und danach die endgültige Entscheidung getroffen.
Der Fachbereich Fremdsprachliche Philologien und der Fachbereich Medizin der Philipps-Universität wurden ebenso wie der Fachbereich Elektro- und Informationstechnik der Technischen Universität Darmstadt mit Projektpreisen ausgezeichnet. Der Preis für eine Einzelperson ging an die Fachhochschule Frankfurt, der Preis für eine studentische Initiative an die Universität Kassel.
pm: Philipps-Universität
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