10.12.2013 (fjh)
Nach viermonatiger Sanierungsphase können im Gemeinschaftshaus "Alte Schule" in Ockershausen wieder Versammlungen stattfinden. Im Gebäude wurde alles, was im Zusammenhang mit den Brandschutzauflagen stand, in einen ordnungsgemäßen Zustand gebracht. Kernstück ist eine Stahlfluchttreppe, die nun den bislang fehlenden zweiten Fluchtweg bietet.
Die Gründungsarbeiten gestalteten sich anspruchsvoll, da die an das Nachbargrundstück angrenzende Mauer gesichert und massive Träger dagegen gesetzt werden mussten. Darüber hinaus wurden Trockenbau- und Zimmererarbeiten sowie umfangreiche technische Ausbesserungen am Haus verrichtet.
Die Elektroanlage, die Rauch- und Wärmeabzugsanlage sowie die Kälteanlage wurden instandgesetzt. Die Lüftung wurde so umgekoppelt, dass die einzelnen Geschosse nun autark sind.
Bürgermeister Dr. Franz Kahle freute sich über die sicherheitstechnischen Verbesserungen: "Die Alte Schule bietet ein zentrales Raumangebot für den Stadtteil Ockershausen. Über 20 Vereine -darunter beispielsweise Chöre und Burschenschaften, aber auch die VHS oder der Ortsbeirat - nutzen das Gemeinschaftshaus regelmäßig. So ist das Haus gut mit Versammlungen ausgelastet und wird auch für zahlreiche Feierlichkeiten häufig angefragt. Daher war es zwingend notwendig, an das Gebäude einen zweiten Fluchtweg anzubauen und technische Instandhaltungsmaßahmen durchzuführen, da nur auf diese Weise die Sicherheit im Notfall für die Besucherinnen und Besucher des Gemeinschaftshauses gewährleistet werden konnte."
Auch Ortsvorsteher Matthias Simon zeigte sich über die Neuerungen sehr zufrieden: "Der realisierte zweite Fluchtweg bedeutet eine enorme Aufwertung des gesamten Gebäudes. Die Sicherheit der Vereinsgemeinschaft Ockershausen ist nun gewährleistet. Natürlich bleibt ein kleiner Wermutstropfen in der Hinsicht, dass die Barrierefreiheit des Hauses nicht umgesetzt werden konnte und wohl auch nie umgesetzt werden wird. Man muss sich aber angesichts des Baujahres der Alten Schule’ von 1828 auch bewusst sein, dass man Abstriche machen muss. Nicht alle modernen Anforderungen sind an einem denkmalgeschützten Haus realisierbar. Hier werden wir Wege finden, wie am besten mit den Gegebenheiten umzugehen ist."
Seit Jahren bestand die Forderung des Ortsbeirats und der Vereinsgemeinschaft, das Gebäude grundlegend zu sanieren. Die vielfältigen Vorstellungen und das daraus resultierende Konzept des Fachdiensts Hochbau der
Universitätsstadt Marburg mit dem Anbau eines behindertengerechten Aufzugs scheiterten im Jahr 2012 an den geplanten Baukosten von einer Million Euro.
Bei einer brandschutztechnischen Begehung des Gebäudes Anfang 2013 wurden erhebliche Mängel festgestellt, die ein Brandschutzkonzept erforderlich machten. Die Baukosten für den dadurch angestoßenen Umbau belaufen sich nunmehr auf 210.000 €.
pm: Stadt Marburg
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