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Schadlos an Schulbus


Neue Gesellschaft übernimmt Linienbündel West

02.12.2013 (fjh)
Die neugegründete Gesellschaft der Busunternehmen Becker & Sohn aus Bad Endbach und Bender-Reisen aus Ehringshausen wird als "B.u.B. Busverkehr GbR "zum Fahrplanwechsel am Sonntag (15. Dezember) den Betrieb einer regionalen und elf lokaler Buslinien im westlichen Bereich des Landkreises Marburg-Biedenkopf für acht Jahre übernehmen. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung, die auf der Grundlage des - vom Kreistag im Februar 2011 beschlossenen - Nahverkehrsplans und der RMV-Standards zu Beginn des Jahres 2013 durchgeführt wurde. B.u.B. löst damit die ALV Oberhessen ab, die dieses Linienbündel bisher bedient hat.
Nach einer europaweiten Ausschreibung des Rhein-Main Verkehrsverbunds (RMV) und des Regionalen Nahverkehrsverbands Marburg-Biedenkopf (RNV) wurden die im mittelhessischen Raum bereits aktiven Busunternehmen Omnibusbetrieb Becker & Sohn aus Bad Endbach und Bender-Reisen aus Ehringshausen im Lahn-Dill-Kreis mit der Ausführung der Busleistungen beauftragt. Auch das Omnibusunternehmen Wagner aus Ebsdorfergrund-Dreihausen wird - wie bisher bereits - als Unterauftragnehmer einige Leistungen in diesem Linienbündel übernehmen.
Die Gesamtkilometerleistung auf den Buslinien beträgt rund 1,2 Millionen Nutzwagenkilometer (Nwkm) pro Jahr. Davon entfallen alleine auf die stärkste mittelhessiche Regionalbuslinie 383 fast 650.000 Nwkm. der Nutz-Wagen-Kilometer ist ein statistischer Wert, der die Fahrleistungen der Zugfahrzeuge im Straßenbahn- und Omnibusverkehr sowie im Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen angibt.
Die Ausschreibung erfolgte nach den Vorgaben des EU-Rechts. Mit diesem Verfahren können die Aufgabenträger das Verkehrsangebot für die Fahrgäste bezahlbar halten und gleichzeitig den Ansprüchen an Umweltstandards, Modernität und Komfort genügen.
Die Linien werden mit modernen, klimatisierten und niederflurigen Fahrzeugen gefahren. Zur Verbesserung der Kapazitäten auf der Regionalbuslinie 383 kommen erstmals auch dreiachsige - 15 Meter lange - Fahrzeuge mit erhöhter Sitzplatz- und Stehplatzkapazität im täglichen Betrieb zum Einsatz.
Im Schülerverkehr kommen Standard-Linienbusse und Gelenkbusse als Verstärkerfahrzeuge mit abweichenden Fahrzeugstandards zum Einsatz. Bei den Niederflurbussen gibt es zudem Absenkvorrichtungen als Einstieghilfen und eine Rampe für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste an der doppelt breiten Tür.
"Wir werden erneut ein Plus an Qualität bekommen", freute sich der Erste Kreisbeigeordnete und RNV-Vorstandsvorsitzende Dr. Karsten McGovern. "Neue Fahrzeuge mit besserer Ausstattung und besseren Klimaschutz-Standards sind nur ein Aspekt, mit dem wir bei den Ausschreibungen Einfluss nehmen können."
Der öffentliche Nahverkehr leiste einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz. Durch abgasarme Fahrzeuge gewinne er noch an Bedeutung.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat durch die konsequente Vergabe aller Busverkehre im Wettbewerb das Durchschnittsalter der Fahrzeuge im Verbund in den vergangenen Jahren deutlich verringert. Außerdem verbessern RMV und RNV als gemeinsame Auftraggeber durch die Ausschreibungen die Information der Fahrgäste. So gehört zum Beispiel die Lieferung von Echtzeit-Daten für die dynamische Fahrplanauskunft inzwischen zum Ausschreibungsstandard, sodass sich Fahrgäste beispielsweise im Internet unter www.rmv.de jederzeit über die Pünktlichkeit informieren können. Durch eine Videoaufzeichnung in den eingesetzten Fahrzeugen wird laut McGovern zudem ein erheblicher Beitrag zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Fahrgäste geleistet.
"Wir sind sehr froh, nunmehr erstmals auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf im Ausschreibungswettbewerb gewonnen zu haben", freuten sich die beiden Geschäftsführer Andreas Bender und Martina Becker-Achenbach. "Da wir auch ein weiteres heimisches Unternehmen in den Auftrag einbeziehen, können wir langfristig in erheblichem Umfang Arbeitsplätze in der Region sichern", erklärte Bender.
Insgesamt fahren 35 Fahrerinnen und Farer auf 28 Fahrzeugen in diesem Linienbündel. "Um Dumpinglöhne zu vermeiden, besteht für den Ausschreibungsgewinner die Verpflichtung, Busfahrer mindestens nach dem tarifvertraglich vereinbarten Niveau für das private Omnibusgewerbe des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmer zu entlohnen", erklärte McGovern.
Das Linienbündel West umfasst die regionale Linie 383 von Schlierbach über Bad Endbach, Gladenbach, Lohra und Niederweimar nach Marrburg sowie regionale Buslinien und Schulbusse. Die bereits seit Jahren bestehenden Fahrpläne wurden leicht verändert und moderat dem aktuellen Bedarf angepasst, da sie ohnehin zu mehr als 60 Prozent der Beförderung von fast 3.000 Schülerinnen und Schülern zu neun Schulen im Kreisgebiet und zu den Schulen in der Stadt Marburg dienen.
Ergänzt wird das Verkehrsangebot des Linienbündels West durch AST-Verkehre mit Kleinbussen. "Mit diesen zusätzlichen, flexiblen Angeboten - vor allem zu Zeiten, in denen die Busse nicht so stark ausgelastet sind wie etwa abends und am Wochenende - versuchen wir, auch die ÖPNV-Versorgung für die Bevölkerung in kleineren Ortsteilen sicherzustellen", erklärte McGovern das Nahverkehrskonzept des Landkreises. Alle Fahrpläne sind auf der Homepage des RNV Marburg-Biedenkopf unter www.rnv.marburg-biedenkopf.de und in der Fahrplanauskunft des RMV unter www.rmv.de veröffentlicht.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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