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Schwer wiegende Leihgaben


Geoarchiv Marburg zog ins Senkenberg-Museum um

21.11.2013 (fjh)
Von Marburg nach Frankfurt umgezogen ist das Geoarchiv Marburg der Philipps-Universität. Für den reibungslosen Umzug dieser wissenschaftlichen Schätze wurden die Sammlungsstücke gepolstert. Die Schränke und Schubladen wurden jeweils einzeln verpackt und entsprechend gekennzeichnet, bevor luftgefederte Transporter die insgesamt gut 50 Tonnen schwere Fracht ans Ziel im Frankfurter Senkenberg-Naturmuseum brachten.
Die Bestände des Geoarchivs Marburg sind eine der großen geologisch-paläontologischen Sammlungen Deutschlands. Sie beherbergen Material aus der ganzen Welt und aus allen Erdzeitaltern.
Viele Geowissenschaftler haben das Inventar über annähernd zwei Jahrhunderte hinweg zusammengetragen. Auf diesen geologisch-paläontologischen Fundus greiftn die Fachwelt für wissenschaftliche Untersuchungen auch heute noch rege zurück.
"Insbesondere die Typen und Originale des Geoarchivs Marburg sind als Referenzstücke für die Forschung von großer Bedeutung. Sie umfassen Belege zu etwa 300 wissenschaftlichen Arbeiten", erläuterte Prof. Dr. Volker Mosbrugger. Er ist der Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung.
Anlass für den Umzug des Geoarchivs Marburg war die im Jahr 2004 von der hessischen Landesregierung beschlossene Auflösung des Fachbereichs Geowissenschaften der Philipps-Universität. Für die Bestandsaufnahme war der Paläontologe und Geologe Prof. Dr. Michael Amler verantwortlich. Eng zusammengearbeitet hat er dabei mit Dr. Eberhard Schindler vom Senckenberg Forschungsinstitut und-Naturmuseum Frankfurt.
2013 stand fest, dass die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung neben den "Typen und Originalen" auch die stratigraphisch-regionalgeologischen sowie die paläontologischen Sammlungen als Dauerleihgabe übernimmt. "So stellen wir sicher, dass die hervorragenden Sammlungen des Geoarchivs Marburg auch in Zukunft für eine sachgerechte Nutzung in Wissenschaft und Forschung zur Verfügung stehen", berichtete Universitäts-Vizepräsident Prof. Dr. Joachim Schachtner.
Die Sicherung und Archivierung des Materials ist nun die Aufgabe der Senckenberg-Gesellschaft. Nach eingehender Sichtung und Sortierung sollen die Sammlungsstücke des Geoarchivs Marburg zentral in der sogenannten SeSam-Datenbank inventarisiert werden. Alle senckenbergischen Sammlungen werden dort gespeichert und nutzen einen gemeinsamen Datenpool für Systematik, Geographie, Personen und Literatur.
Zeitgleich wurde die Teilsammlung zur Quartärgeologie des Geoarchivs Marburg als Dauerleihgabe an das Naturkundemuseum im Ottoneum der Stadt Kassel übergeben. Sie besteht aus 15 Sammlungsschränken mit Belegstücken aus den letzten Eiszeitaltern und der Nacheiszeit. Mit beiden Maßnahmen wurde die Grundanforderung der hessischen Landesregierung erfüllt, das Inventar des Geoarchivs Marburg in Hessen zu bewahren.
Die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung unterhält und erweitert laufend Sammlungen rezenter und fossiler Tiere und Pflanzen sowie geologisch-paläontologischer und mineralogischer Objekte aus aller Welt. Die sehr umfangreichen Daten aus diesen Sammlungen stellen die Basis vieler taxonomisch-systematisch, ökologisch oder (paläo-)biogeographisch ausgerichteter Grundlagenforschung dar. Sie sind in ihren historischen Bezügen auch ein wertvolles Kulturgut, das dauerhaft bewahrt werden muss.
pm: Philipps-Universität Marburg
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