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Elf Millionen zur Erforschung von Bauchspeicheldrüsenkrebs

18.11.2013 (fjh)
Marburger Mediziner koordinieren einen europäischen Forschungsverbund. Er befasst sich damit , die wesentlichen genetischen Ursachen des Bauchspeicheldrüsenkrebses zu identifizieren und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.
Die Europäische Union (EU) fördert das Vorhaben mit über 11 Millionen Euro. Rund 1,5 Millionen Euro fließen an das Team von Prof. Dr. Thomas Gress und Privatdozent Dr. Malte Buchholz von der Philipps-Universität. Am Freitag (15. November) trafen sich die elf beteiligten Partner aus fünf europäischen Ländern in Marburg zur Auftaktveranstaltung für das auf fünf Jahre angelegte Projekt.
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Krebsarten. Bislang ist er medikamentös schwer zu behandeln.
In dem neuen Forschungsprojekt entwickeln Mediziner, Molekularbiologen, Experten für Datenanalyse und Technologieunternehmen im Labor und am Computer Modelle, um ein genaues Bild von den Krebszellen zu erhalten. „Wir kennen die Unterschiede zwischen gesunden und erkrankten Zellen zwar schon recht genau, doch bislang ist es kaum möglich, die ausschlaggebenden Abweichungen, die ursächlich für die Krebserkrankung sind, von weniger wichtigen Veränderungen zu unterscheiden“, erklärt der Marburger Gastroenterologe Prof. Dr. Thomas Mathias Gress.
Infolgedessen haben sich trotz enormer Fortschritte bei der Identifizierung von molekularen Veränderungen, die mit der Krankheit verbunden sind, keine neuen Behandlungsmöglichkeiten ergeben. Daher überleben nach wie vor lediglich sechs Prozent der Betroffenen die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs fünf Jahre oder länger. Das ist die niedrigste Fünf-Jahres-Überlebensrate aller soliden Tumore.
"In dem neuen Forschungsverbund arbeiten wir mit einem systemmedizinischen Forschungsansatz, der uns erlaubt, komplexe Vorgänge in Zellen zu analysieren", erläuterte Projektkoordinator Buchholz. "Auf dieser Basis können wir die Moleküle identifizieren, auf die wir uns bei der Suche nach Wirkstoffen zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs konzentrieren müssen."
Im Rahmen des Projekts werden auch für andere Krebsarten entwickelte Medikamente daraufhin untersucht, inwieweit sie für die Therapie des Bauspeicheldrüsenkrebses geeignet sind. "So können wir möglicherweise auf kurzem Weg Verbesserungen in der Behandlung erreichen", hofft Buchholz.
pm: Philipps-Universität Marburg
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