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In der Paulskirche


Wolfgang Oertel erhält 1 Million Euro

28.09.2013 (fjh)
Zwei renommierte Neurowissenschaftler hat die Hertie-Stiftung am Freitag (27. September) in der Frankfurter Paulskirche ausgezeichnet. Dabei traf junge Forscher-Exzellenz auf langjährige Spitzenleistung.
Die erst 36-jährige Nachwuchsforscherin Prof. Dr. Sonja Hofer erhielt im Beisein des amerikanischen Nobelpreisträgers und Namensgebers den Eric Kandel Young Neuroscientists Prize mit einem Preisgeld von insgesamt 75.000 Euro. Ausgezeichnet für seine langjährige und exzellente Forschungsleistung wurde zudem Prof. Dr. Wolfgang Oertel mit der Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaften in Höhe von einer Million Euro.
Zum dritten Mal verlieh die Hertie-Stiftung den Eric Kandel Young Neuroscientists Prize. Damit möchte sie herausragende Nachwuchswissenschaftler für ihre Leistungen auszeichnen und zum Fortkommen in ihrer Forscherlaufbahn beitragen.
Hofer ist Assistenzprofessorin am Biozentrum der Universität Basel und Research Fellow am University College London. Sie entdeckte fundamentale Prinzipien, wie strukturelle Veränderungen
in neuronalen Netzwerken des Großhirns die Verarbeitung und Langzeitspeicherung von sensorischen Informationen ermöglichen.
Das Preisgeld gliedert sich in zwei Teile: 50.000 Euro können von der Preisträgerin frei und persönlich verwendet werden, weitere 25.000 Euro sind für den Aufbau eines Mentorenverhältnisses mit Prof. J. Anthony Movshon von der New York University vorgesehen. Durch die Zusammenarbeit mit diesem international anerkannten Neurowissenschaftler und Experten auf dem Gebiet der Funktion und Entwicklung des visuellen Systems wird die Preisträgerin weiter in ihrer Laufbahn gefördert.
Der Preis wird in Kooperation mit der Federation of European Neuroscience Societies (FENS) ausgeschrieben. Benannt ist er nach dem amerikanischen Nobelpreisträger Prof. Dr. Eric Kandel, der an der Verleihungsfeier teilnahm und der Preisträgerin persönlich gratulierte.
Zum sechsten Mal verlieh die Hertie-Stiftung die Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaften. Sie stellt eine besondere Auszeichnung für langjährige Spitzenleistungen in der Hirnforschung dar.
2013 erhält der Direktor der Klinik für Neurologie an der Philipps-Universität die mit einer Million Euro dotierte Auszeichnung. Die Stiftung ehrt damit das Lebenswerk eines herausragenden Neurowissenschaftlers und seine Beiträge zur Erforschung der Parkinson-Krankheit.
Oertel erforschte unter anderem die frühe Phase der Erkrankung durch die Untersuchung von Schlafverhaltensstörungen. Darüber hinaus entwickelte er ein therapeutisches Forschungskonzept, das von der präklinischen Diagnostik bis hin zur krankheits-modifizierenden Therapieentwicklung reicht.
Die Hertie-Senior-Professur Neurowissenschaften wurde 2006 als erste Seniorprofessur in Deutschland überhaupt vergeben. Die Stiftung möchte damit das Potential und die Erfahrung exzellenter älterer Wissenschaftler für die Forschung erhalten und stärken, indem sie ihnen ermöglicht, die abschließenden Jahre ihrer beruflichen Laufbahn ausschließlich der Forschung zu widmen.
Weitere Ziele bestehen darin, dem Nachwuchs frühzeitige attraktive und international konkurrenzfähige Arbeitsplätze anzubieten, den Universitäten in der heutzutage schwierigen Situation die Freiheit über die inhaltliche Ausrichtung ihrer Professuren und Fakultäten zu erhalten und die oft mehrjährige "Ausklangphase“ von Forschungsinstitutionen vor der Pensionierung des Leiters zu verkürzen. Beide Auszeichnungen stehen unter der Schirmherrschaft der Bundesforschungsministerin.
pm: Gemeinnützige Hertie-Stiftung
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