16.09.2013 (nmf)
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sören Bartol wird Pate von einem inhaftierten iranischen Wissenschaftler.
Mit der Übernahme von Omid Kokabee setzt Bartol am Montag (16. September) ein deutliches Zeichen für Menschenrechte. "Regimegegner sind vielmals unerträglichen Repressalien ausgesetzt", äußerte er. Laut der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) sind Regimekritiker im Iran täglich Diskriminierungen und Misshandlungen ausgesetzt, werden gefangengenommen. Viele werden zum Tode verurteilt. "Menschen wie Omid Kokabee brauchen internationale Aufmerksamkeit", erklärte Bartol weiter.
Omid Kokabee wurde am 20. August 1982 geboren. Er ist Wissenschaftler und Physiker mit Doktortiteln von Universitäten in Spanien und den USA- Ende Januar 2011wurde er in Teheran verhaftet, als er - aus den USA kommend - seine Familie besuchen wollte. Am 13.05.2012 wurde er in einem Sammelverfahren unter anderem wegen "Beziehungen zu einem feindlichen Land", "Empfang von illegitimen finanziellen Mitteln" und "Verschwörung gegen die iranische Regierung" zu 10 Jahren Haft verurteilt. Am 19. August 2012 bestätigte Richter Zargar von der 36. Abteilung des Teheraner Berufungsgerichts das Urteil. Der in der Fachwelt bekannte Wissenschaftler Kokabee war nie politisch aktiv oder an der iranischen Nuklearforschung beteiligt. Der IGFM ist aber bekannt, dass iranische Sicherheitsbehörden versuchten, ihn zur Mitarbeit im iranischen Nuklearprogramm zu zwingen, was der Laser-Physiker verweigerte. Daher geht die IGFM davon aus, dass er ausschließlich deshalb in Haft ist. Kokabee befindet sich im für Folter berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend, eine adäquate medizinische Behandlung wird ihm verweigert. "Ich denke, es wäre gut, wenn die Internationale Gemeinschaft in Gesprächen mit dem Iran auch die Inhaftierung von Regimegegnern wie Omid Kokabee und die unakzeptablen Haftbedingungen von Gefangenen ansprechen würde", äußerte Bartol.
Im Rahmen des IGFM-Patenschaftsprogramms engagieren sich prominente Politiker für politische Gefangene im Iran. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin betont: "Omid Kokabee ist leider nur ein Fall unter vielen, die aufgrund ihrer Überzeugungen im Iran in Haft sitzen. Viele von ihnen werden unter unmenschlichen Bedingungen gehalten. Massive physische und psychische Gewalt ist in iranischen Gefängnissen an der Tagesordnung. Eine politische Patenschaft, wie sie Sören Bartol übernommen hat, gibt verfolgten Regimegegnern und Opfern staatlicher Repressionen internationale Aufmerksamkeit und damit Schutz". Bisher unterstützen über siebzig europäische Politiker dieses Programm der IGFM.
pm: Int. Gesellschaft f. Menschenrechte
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