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Weg zum Schaden


Schüler enthüllten Gedenktafel für Leopold Lucas

03.09.2013 (fjh)
Auf dem Gelände der Kaufmännischen Schulen haben Schüler eine Gedenktafel für Leopold Lucas enthüllt. Der jüdische Historiker wurde am 18. September 1872 in Marburg geboren. Am 13. September 1943 wurde er im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.
Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach begrüßte das Projekt sehr: "Für die geschichtliche Betrachtung ist es wichtig, konkrete Beispiele zu haben. Die Tafel macht Geschichte erlebbar“, sagte sie.
Viele Klassen der Kaufmännischen Schulen Marburg beschäftigen sich immer wieder mit dem "Trialog". So nennt man das Gespräch zwischen den drei großen Religionen Judentum, Christentum und Islam.
Dabei geht es nicht nur um die grundlegenden Informationen über diese drei Glaubensrichtungen, sondern auch um das tägliche Zusammenleben und die Bedeutung für die eigene Geschichte. So werden zum Beispiel Koffer mit typischen Elementen der drei Religionen zusammengestellt, zu denen die Schüler erklärende Texte entwickelt haben. Diese Koffer können sie anderen Schülern erläutern, so dass Schüler zu Experten für Schüler werden.
Einer der Arbeitsgruppen, die sich an einem der Trialog-Projekte beteiligte, fiel bei der Auseinandersetzung mit dem Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen in Marburg die Geschichte von Leopold Lucas auf, der in Marburg das Gymnasium Philippinum besuchte.
Lucas war ein bekannter jüdischer Historiker. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Lucas verfolgt und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er schließlich starb.
Die Schüler waren der Meinung, dass die Namensgebung der Straße als "Leopold-Lucas-Straße“ nur sinnvoll sei, wenn alle Schüler der Schulen, die an dieser Straße liegen, auch über das Leben von Lucas Bescheid wüssten. Daraus entstand die Idee, in den Koffer mit Gegenständen des Judentums auch einen Gedenkstein für Lucas zu legen und vor den Kaufmännischen Schulen eine Gedenktafel zu setzen. Die Auseinandersetzung mit dem Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen, die nicht immer gewaltfrei verlief, sollen weitere Projekte fortführen.
pm: Stadt Marburg
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