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Unerwartete Schützenhilfe


Kochs Wahlsieg wackelt trotzdem

21.01.2008 (fjh)
Der hessische Landtagswahlkampf geht in die entscheidende Phase. Unerwarteten Beistand hat der CDU-Ministerpräsident Roland Koch jetzt vom früheren SPD-Bundesminister Wolfgang Clement bekommen. In der "Welt am Sonntag" ließ der jetzige RWE-Manager die Wählerschaft wissen, dass man die SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti besser nicht wählen solle.
Als Grund für seine Warnung nannte der frühere Sozialminister und einstige nordrhein-westfälische Ministerpräsident die Energie-Politik seiner "Genossin". Sie sei "industriefeindlich".
Die Angegriffene nahm es mit Fassung. Sie habe mit Attacken der Atom-Lobby gerechnet, erklärte sie beim Fernseh-Duell mit Roland Koch. Nur dass diese Attacke nun ausgerechnet von Clement gekommen sei, fand sie nicht so sehr erfreulich.
Ansonsten aber attackierte Ypsilanti ihrerseits den amtierenden Ministerpräsidenten. Vor allem seine Aussage, man müsse Gewalttaten ausländischer Jugendlicher härter und schneller ahnden, hält sie für brandgefährlich. Damit habe Koch neofaschistischen Kräften in die Hände gespielt.
Der Ministerpräsident verstieg sich daraufhin zu der Aussage, es gebe "in Hessen keine Neonazis". Offenbar hält er derartige Menschen für potentielle Wähler seiner eigenen Partei.
Letztlich aber schadet ihm seine ausländerfeindliche Wahlkampf-Strategie nun dermaßen, dass der - vor einem halben Jahr noch sicher geglaubte - Wahlsieg wackelt. Es wird also überaus spannend werden beim Wahlabend am Sonntag (27. Januar).
Franz-Josef Hanke
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