01.09.2013 (fjh)
"Ich habe fast 25 Jahre in der Wohnungswirtschaft gearbeitet." Diese Erfahrung möchte Matthias Knoche nun in den Deutschen Bundestag einbringen.
Bei den Wahlen am Sonntag (22. September) kandidiert der 51-jährige Soziologe als Direktkandidat der Grünen. Die Öko-Partei müsste allerdings schon ein ordentliches Ergebnis erzielen, damit er über die Landesliste ins Berliner Parlament einrücken könnte.
Stolz ist Knoche auf seine Tätigkeit bei der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GeWoBau). Nach seinem Studium hat er eigens eine Ausbildung als Kaufmann in der Wohnungswirtschaft absolviert, um hier als Sozialplaner zu arbeiten. In dem städtischen Unternehmen hat er die Position eines Prokuristen.
Sozialer Wohnungsbau ist sein Metier. Diese Aufgabe hätten der Bund und das Land Hessen in letzter Zeit stark vernachlässigt, erklärt Knoche. Auf diesem Gebiet möchte er im Parlament Druck machen.
Angesichts der Zuordnung des Wohnungsbaus zum Verkehrsausschuss ist sich Knoche indes nicht sicher, ob er bei einem Einzug ins Parlament vorrangig den Bereich Wohnungsbau bearbeiten kann. ER sei auch für andere Aufgaben offen, die an ihn herangetragen würden, erklärt er.
Langjährige Erfahrung besitzt Knoche auch im Bereich der Pflege alter und kranker Menschen. Aus seiner beruflichen Tätigkeit heraus hat er sich sowohl um die Möglichkeiten einer häuslichen Pflege und ambulante Angebote wie auch um stationäre Einrichtungen gekümmert.+
Ein weiteres Betätigungsfeld des langjährigen Grünen-Aktivisten ist die Solarenergie. Hier hat die GeWoBau erhebliche Anstrengungen unternommen, um praktischen Umweltschutz in Marburg fest zu verankern. Gleiches gilt auch für die thermische Sanierung von Altbauten und ökologisches Bauen.
Die Stärkung des ländlichen Raums ist Knoche ebenfalls wichtig. Durch die schlechte Verkehrsanbindung kleinerer Dörfer entstehe ein Drang in die größeren Städte, der hier zu Wohnraumnot und Verteuerung der Mieten führe.
Seine kaufmännischen Kenntnisse könnte Knoche ebenfalls in den Bundestag einbringen, erklärt er. Als Prokurist der GeWoBau und vorher schon während seiner Zweitausbildung habe er sich intensiv mit Finanzen und dem Rechnungswesen auseinandergesetzt. Ohne Geld gehe schließlich nichts. Das gelte auch für die Politik.
Franz-Josef Hanke
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