30.08.2013 (fjh)
Mit langanhaltendem Applaus dankte das Publikum bei der Premiere am Donnerstag (29. August) den sechs Künstlern des 14. ZAC-Sommervarietés in der vollbesetzten
Wagonhalle für einen kurzweiligen und vergnüglichen Abend. Besonders der Marburger Zauberkünstler Juno und der Conferencier Chapeau begeisterten mit Fingerfertigkeit und Witz. Nicht unwesentlich zum Erfolg des vielseitigen Programms beigetragen hatten allerdings auch die "Jazzrobots" mit gekonnter Musik zwischen Jazz, Rock und Bossanova.
Mit gewollten Versprechern und großen Versprechen kündigte Chapeau die Darbietungen an. Zwischendurch zeigte er, wie man eine Zeitung zerschneidet, ohne sie dabei zu beschädigen.
Als ersten Act kündigte er Andrew Scordilis an. Zu fernöstlich anmutenden Beats präsentierte er seine Solo-Show "Nugara". In einer Mischung aus Bewegungen im Stil asiatischer Kampfsportarten und magischer Kraftakrobatik beeindruckte der Südafrikaner das Publikum.
Zu Geräuschen aus Bahnhöfen und Pendlerzügen zeigte "Herr Benedikt" akrobatische Kunststücke an den Haltegurten der S- oder U-Bahn. Dazwischen mimte er den zu spät herbeigeeilten oder schlafenden Fahrgast.
Anschließend ließ Juno alias Horst Lohr ein Ei in einem Stoffbeutel verschwinden. Danach erklärte er den Trick, um das Ei dann vor den Augen des erstaunten Publikums in der Luft schweben zu lassen.
Als letzte vor der Pause zeigte Gina Althoff ihre Antipodenjonglage. Mit den Füßen ließ die Artistin aus der namhaften Zirkusdynastie die Bälle und die Blicke der Zuschauer gekonnt kreisen.
Nach der Pause trat Scordilis unter dem Namen "Acts in Motion" gemeinsam mit seiner finnischen Partnerin auf. Das Paar präsentierte Luftakrobatik an der Wolkenschaukel sowie erstaunliche Körperbewegungen. Grazil kletterte sie an ihm hoch oder schwebte geradezu auf seiner Hand, während er seine Muskeln spielen ließ.
Den Höhepunkt des Abends bildete dann der zweite Auftritt des Zauberkünstlers Juno. Vor der Pause hatte eine Zuschauerin ihn aufgefordert, zu singen. Zögernd hatte er ihr versprochen, ihrem Wunsch nach der Pause nachzukommen.
Nun fragte er die Jazzrobots, ob er nicht besser Trompete spielen solle als zu singen. Dann setzten Piano, Bass, Schlagzeug und Saxofon mit einem Jazz-Klassiker ein. Währenddessen spielte Juno schweigend mit einem Ball und führte kleine Kunststückchen vor.
Plötzlich griff er zur Trompete und begann, die vierköpfige Combo gekonnt zu begleiten. Dann erzählte er eine erfundene Geschichte zur Komposition des Stücks am Genfer See. Dabei habe ein Gast im Restaurant eine Gräte verschluckt, was den Komponisten zu dem Stück animierte.
Heinz Erhardt habe seinerzeit danebengesessen und dem Gaststättenbesucher auf den Rücken geklopft. Einen Text über Gräten von Erhardt sang Juno dann zur Melodie des Jazz-Klassikers, was das Publikum nahezu zum Toben brachte.
Anschließend fragte Chapeau die Besucher, ob ihnen das Programm gefallen habe. Auf ihre positive Rückmeldung hin meinte er, das sei auch gut so, denn der Abend sei jetzt zu Ende.
Franz-Josef Hanke
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