19.08.2013 (fjh)
Bei den Weltmeisterschaften im Rhönradturnen im Juli in Chicago hat Laura Stullich vom TSV 1898 Marburg-Ockershausen zwei Goldmedaillen gewonnen. Sie wurde nicht nur Weltmeisterin in der Disziplin "Musikkür", sondern gewann auch mit der Mannschaft den Titel. Zudem erreichte sie den fünften Platz im Mehrkampf.
Um diese herausragenden Leistungen der Turnerin und die Arbeit der Rhönradabteilung des TSV zu würdigen, hatte Oberbürgermeister Egon Vaupel zu einem Empfang am Sonntag (18. August) in den Historischen Saal des Rathauses eingeladen. "Es ist auch an einem Sonntagmorgen ein schöner Termin, eine Sportlerin für ihre außergewöhnlichen Erfolge zu beglückwünschen“, freute sich das Stadtoberhaupt.
Stullich sei das sportliche Aushängeschild der
Universitätsstadt Marburg, die von dem Glanz der Medaillen ein bisschen abbekomme. Wenn die Sportlerin aus ihrem jetzigen Wohnort Amsterdam zu einem
solchen Ereignis in ihre Heimat komme, dann zeige das die Verbundenheit zu der Stadt, in der sie die ersten sportlichen Schritte gemacht habe. "Das macht uns alle stolz“, erklärte Oberbürgermeister Vaupel.
Besonders wertvoll sei sicher der Einzeltitel. Aber auch der Erfolg mit der Mannschaft, zu dem Stullich einen gehörigen Beitrag geleistet habe, sei sehr schön gewesen. Die Leistung der Turnerin sei umso beachtlicher, als sie sich nach einer langwierigen Sportverletzung - einem Kreuzbandriss - erst wieder herankämpfen musste.
"Früher hat so etwas auch schon mal das Ende der Karriere bedeutet; aber durch die eigene Überzeugung und engagiertes Training haben Sie ihr Ziel hartnäckig verfolgt und auch erreicht“, lobte der Oberbürgermeister die Sportlerin. Dass das Rhönradturnen so locker und leicht aussehe, komme beim Publikum gut an.
Aber genau das sei es, das die Leistung ausmache. Oft werde vergessen, welcher Trainingsaufwand dahinterstehe.
Stullich sei ein Paradebeispiel dafür, was durch die breit gefächerte Vereinslandschaft Marburgs möglich sei. Im Ehrenamt werde von hoch qualifizierten Übungsleitern jungen Menschen ermöglicht, eine Sportart zu finden, die ihnen Spaß mache und in der sie Erfolge feiern könnten. Die Stadt tue alles, die Vereine in der Breite - aber auch im Spitzensport - so gut zu unterstützen, wie es möglich sei.
Wie Oberbürgermeister Vaupel weiter ausführte, werde Stullich nach dem Ende ihrer Karriere den Rhönradsport für eine breite Masse attraktiv machen, indem sie zusammen mit ihrem Freund Boy Looijen weltweit in einer Duo-Show auftritt und somit ihren Sport als Grundlage für ihren Lebensunterhalt weiterhin ausübt. Dafür wünsche er ihr alles Gute, sagte Oberbürgermeister Vaupel.
Er wisse, dass Rhönradturnen medial nicht so vertreten sei, wie es ihm zustehe. Vielleicht könne sie mit ihren Auftritten dazu beitragen, dass der Sport in der Öffentlichkeit bekannter werde.
TSV-Vorsitzende Inge Sauer verwies darauf, dass der Verein seit Jahren immer wieder im Jugendbereich große Erfolge feiere. Aber Stullich rage insofern heraus, dass sie sich auch bei den Erwachsenen durchgesetzt habe. Das sei nicht selbstverständlich. Großen Anteil an den Erfolgen der Abteilung des TSV habe Katharina Arnold, die die Leistungsgruppe in schwierigen Zeiten übernommen hatte. Besonders schön sei es, dass Stullich ihrem Verein die Treue halte, obwohl sie nicht mehr in Marburg wohne.
pm: Stadt Marburg
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