02.08.2013 (nmf)
Das "Verdienstkreuz am Bande" bekam am Donnerstag (1. August) Elmar Brohl. Der ehemalige Baudirektor der
Universitätsstadt Marburg erhielt die Auszeichnung von Oberbürgermeister Egon Vaupel und dem hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer.
Vaupel betonte: "Elmar Brohl's große Liebe zur Universitätsstadt Marburg und zu seiner Tätigkeit in der historischen Forschung war und ist immer deutlich spürbar". "Die Marburger
Bürgerinnen und Bürger haben von Ihren ehrenamtlichen Studien profitiert – durch Ihr Engagement haben Sie einen bedeutsamen Beitrag zur historischen Erforschung des Marburger Schlosses, der städtischen Wasserversorgung und des Badewesens sowie der Marburger Synagoge geleistet", betonte der Minister.
Brohl ist 1935 in Duderstadt geboren. Er begann seinen beruflichen Werdegang mit dem Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Hannover. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er zunächst als Technischer Angestellter im Planungsamt der Gemeinde Hürth. 1965 wechselte als Leiter des Planungs- und Vermessungsamtes zur Stadtverwaltung Neuwied. In den Jahren 1970 bis 1973 war er Leiter des Entwicklungsamtes in Neuwied. Brohl leitete das Bauamt der Stadt Marburg von 1973 bis zum Eintritt in seinen Ruhestand 1997.
Der Geehrte setzt sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Erforschung der Marburger Stadtgeschichte ein. Brohl’s Studien sind vielfach veröffentlicht worden und bilden eine wichtige Grundlage für Marburgs Öffentlichkeitsarbeit und Stadtentwicklung. Durch seine Arbeit konnte unter anderem die so genannte Hexenturmkasematte der Schlossbefestigungsanlage rekonstruiert werden. Auch war er daran beteiligt, dass die Grundmauer der 1938 zerstörten Synagoge wieder freigelegt wurde.
Von 1987 bis 1994 war Brohl Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V., von 1997 bis 2003 ihr Geschäftsführer.
Seitdem gehört er als Beisitzer dem Vorstand an. Als Stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer engagierte er sich von 1998 bis 2008 im Zweigverein Marburg des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, dessen Beirat er weiterhin angehört. Seit 2004 ist Brohl Wissenschaftliches Mitglied in der Historischen Kommission für Hessen, die sich der Erforschung der Landesgeschichte im nördlichen, östlichen und mittleren Hessen widmet. Neben seinen Studien hat er sich mit publikumswirksamen Vorträgen und fachkundigen Exkursionen mit großem persönlichem Einsatz für die Vermittlung interessanter stadthistorischer Themen engagiert.
Brohl selbst erklärte in seiner Dankesrede bescheiden, er habe aus seiner Sicht in seiner langjährigen Arbeit nur das getan, was die Sachlage erforderte. Seit dem ersten Tag seines Ruhestandes, an dem er morgens die Fenster öffnete und laut "Feierabend!" rief, wie er mit einem Augenzwinkern anmerkte, ist er damit beschäftigt seine historischen Studien fortzuführen.
Großen Dank richtet Brohl an seine ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, seiner Ehefrau und Familie, ohne die seine Forschungsergebnisse und –leistungen nicht denkbar gewesen wären. Mit seiner neuesten Publikation "Festungen in Hessen", die demnächst erscheint, macht sich Elmar Brohl weiter ans Werk und wie von ihm gewohnt, Ideen für weitere Studien gehen ihm nicht aus.
pm: Stadt Marburg
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