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Land fördert zwei neue LOEWE-Forschungsverbünde

12.07.2013 (fjh)
Ein landesweiter Forschungsschwerpunkt unter Federführung von Marburger Chemikern und Pharmazeuten sucht nach verbesserten Strategien, mit denen sich Medikamente maßschneidern lassen, die zielgenau wirken. Der neue Verbund erhält dafür 4,1 Millionen Euro aus dem hessischen Förderprogramm "LOEWE". Außerdem ist die Philipps-Universität noch an einem weiteren LOEWE-Schwerpunkt beteiligt, der die Folgen des Klimawandels untersucht.
"Der neue Schwerpunkt knüpft passgenau an unsere bereits bestehende, exzellente Forschung in den Lebens- und Naturwissenschaften an und bereichert diese durch ungewöhnliche Ansätze und neue Kooperationen“, sagte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause anlässlich der Bewilligung des LOEWE-Schwerpunks mit dem Titel "Innovative Synthesechemie für die selektive Modulation biologischer Prozesse (SynChemBio)“. An diesem Konsortium beteiligen sich neben der Philipps-Universität die Justus-Liebig-Universität Gießen sowie die Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Die chemische Synthese besitzt eine zentrale Bedeutung für die Lebenswissenschaften sowohl im Hinblick auf die Bereitstellung chemischer Methoden zur Untersuchung biologischer Prozesse, als auch für die Herstellung von Arzneistoffen. "Ein Schlüsselkriterium für die Qualität und den Nutzen von synthetischen Verbindungen ist ihre Selektivität bezüglich einer ausgewählten biologischen Zielstruktur“, erläuterte der Chemiker Prof. Dr. Eric Meggers. Er ist Sprecher des LOEWE-Schwerpunkts.
Wirkstoffe dürften nur dann als nebenwirkungsfrei gelten, wenn sie ausschließlich mit den ausgewählten Partnern interagieren. Diese erwünschte Präzision ist aber aufgrund der enormen Komplexität von biologischen Systemen immer noch ein weitgehend ungelöstes Problem.
Ziel des LOEWE-Schwerpunkts ist die Entwicklung und Anwendung neuartiger chemischer Strategien zur hochselektiven Modulierung von biologischen Prozessen. "Die Einbeziehung einer Vielzahl von chemischen Verbindungsklassen und neuer Methoden der organischen, anorganischen und nanobasierten Chemie zur Lösung des Selektivitätsproblems verspricht, der Wirkstoff-Forschung zukunftsweisende Impulse zu geben“, erklärte Meggers. Die neuartigen chemischen Strukturen und Strategien sollen in industrielle Prozesse einfließen.
Beim zweiten „LOEWE“-Schwerpunkt mit Marburger Beteiligung geht es um die Folgen des Klimawandels. Der Marburger Geograph Prof. Dr. Jörg Bendix untersucht im Rahmen des Verbunds "FACE2FACE“ unter anderem, wie Pflanzen auf sich wandelnde Wetter- und Klimabedingungen bei steigenden atmosphärischen CO2-Konzentrationen reagieren. Die Federführung liegt bei der Justus-Liebig-Universität Gießen.
"Die Aufnahme ins LOEWE-Programm zeigt, wie produktiv unsere Forschungsallianz mit der Justus-Liebig-Universität ist, auch unter Einbeziehung weiterer Partner“, kommentierte Krause den Erfolg des Förderantrags. An ihm sind auch die Hochschule Geisenheim University sowie das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg beteiligt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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