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Spendenwürdig gefunden


Uni sucht Sponsoren für Hülsen-Haus

11.07.2013 (ms)
Zu Spenden für das Kunstmuseum hat die Philipps-Universität am Donnerstag (11. Juli) aufgerufen. Die Kampagne trägt den Titel "Kunst braucht Raum – Mehr Museum für Marburg“.
Ende 2015 soll ein Teil des sanierungsbedingt geschlossenen Museums wiedereröffnet werden. Das Land Hessen trägt die Kosten für die Außensanierung.
Für die Innensanierung benötigt die Universität im ersten Bauabschnitt 2,5 Millionen Euro. Die Hälfte davon muss sie aus Spenden finanzieren.
"Das Museum erfüllt eine wichtige öffentliche Aufgabe und wirkt mit seiner umfangreichen Sammlung an Gemälden, Grafiken und Skulpturen weit über die Stadt Marburg hinaus“, betonte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause zur Eröffnung der Spendenkampagne. Das 1927 zum 400-Jahr-Jubiläum der Universität eröffnete Museum im Ernst-von-Hülsen-Haus beherbergt bedeutende Werke von Alten Meistern über die klassische Moderne bis zur Kunst der Gegenwart.
Mit der Sammlung der Marburger Unternehmerin Hilde Eitel hält zudem die internationale Avantgarde Einzug ins Museum mit herausragenden Spitzenstücken von Ernst Ludwig Kirchner bis Lucio Fontana und Cy Twombly. Darüber hinaus ist der Bau mit seinen neoklassizistischen und Art-Déco-Elementen für die Architekturgeschichte der Universitätsstadt Marburg von besonderer Bedeutung.
Das neu gestaltete Museum solle zu einem inspirierenden Ort und wichtigen kulturellen Faktor in Hessen werden, erläuterte Krause. "Ich wünsche mir das Museum als einen lebendigen Ort ästhetischer Erfahrung und kultureller Bildung", erklärte Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck. "In den neuen Räumen kann die Kunst von allen entdeckt und erlebt, erforscht und diskutiert werden.“
Er wünsche sich lichtdurchflutete Räume für das Museum im Herzen der Stadt, in denen Kunst nicht nur schweigend präsent sei, sondern nach neuesten museumspädagogischen Gesichtspunkten vermittelt werde. Dazu sei geplant, die ursprünglichen Rundgänge wieder herzustellen und einen barrierefreien Zugang zu schaffen. In einem verbesserten Raumklima werde eine zeitgemäße Präsentation der bisherigen Werke sowie der hinzu kommenden Sammlung Eitel angestrebt.
Der Hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer erläuterte die bereits 2011 begonnene Bauunterhaltungsmaßnahme für das denkmalgeschützte Ernst-von-Hülsen-Haus, das neben verschiedenen Instituten das Kunstmuseum Marburg beherbergt. "Das Land Hessen kommt für eine Verbesserung des Brandschutzes sowie die Sanierung von Fassade, Dacheindeckung und Entwässerung mit Kosten in Höhe von insgesamt über sechs Millionen Euro auf“, sagte er. Dabei würden im Museum unter anderem Fenster nach historischem Vorbild - aber mit modernen Sicherheitsanforderungen - eingebaut, die auch einer energetischen Ertüchtigung entsprechen. Reparaturen am Dach-Tragwerk sowie die Dämmung der Dachschrägen gingen der Neueindeckung des Daches voraus, die in altdeutscher Schieferdeckung erfolge.
Schließlich seien noch Reparaturen des Putzes und des Sandsteinsockels sowie eine Restaurierung der historischen Fenstergitter und Außenleuchten nötig. "Mit der Sanierungsmaßnahme erhalten wir ein architektonisch wertvolles Gebäude mit einer produktiven, anregenden Mischnutzung durch Wissenschaftler, Studierende und Kunstliebhaber“, betonte Schäfer.
Im ersten Bauabschnitt der Innensanierung, der bis Ende 2015 vollendet sein soll, werde die Einrichtung eines neuen Depots und einer neuen Haustechnik für den Museumstrakt umgesetzt, erläuterte Krause. "Wir sorgen mittels Rampe und Aufzug für Barrierefreiheit und erschließen außerdem neue Räume im Erdgeschoss und im ersten Stock“, legte sie dar.
Zudem werde der Umzug der Antiken-Abguss-Sammlung in die Detailplanung gehen. Die Gliederung in weitere Bauabschnitte sei nötig, weil Einrichtungen im Haus verlagert werden müssten.
Während der Erbauung des Museums stuften damals Universitätsbund-Vorsitzender Adolf Haeuser und Schriftführer Walter Troeltsch das Ganze als ein Wagnis von unerhörter Dimension ein, führte Krause aus. Auf dem von der Universitätsstadt Marburg gespendeten Baugelände habe sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Hülsen-Haus als ein Inbegriff bürgerschaftlichen Engagements manifestiert, das im Laufe der Jahre immer weitere Zuwendungen erfahren habe.
"Ich bitte Sie heute um Ihre Unterstützung, damit wir unsere Kunstsammlung, die unlängst durch das kunsthistorisch bedeutende Vermächtnis der Sammlung Eitel großartig erweitert wurde, bald in neugestalteten attraktiven Räumen präsentieren können,“ schloss Krause. Neben den 1,25 Millionen Euro, die die Universität bereits aus zweckgebundenen Spenden und Nachlässen aufgebracht habe, werde für den ersten Bauabschnitt nochmals die gleiche Summe benötigt.
Etwa die Hälfte davon will die Philipps-Universität über Raumpatenschaften für die rund 20 Ausstellungsräume einwerben. Den Rest hofft sie, über die Spendenbereitschaft von Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern sowie Sponsoring und Benefizaktionen zu erhalten.
pm: Philipps-Universität Marburg
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