19.06.2013 (nmf)
Die Humboldt-Stipendiatin Dr. Beatriz Pelaz will mit Nanopartikeln dem Krebs auf die Spur kommen. Sie forscht am Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg in der Arbeitsgruppe Biophotonik von Prof. Dr. Wolfgang Parak. Die Arbeitsgruppe entwickelt Mikro- und Nano-Systeme für die Anwendung in benachbarten Gebieten wie Biologie, Medizin und Elektronik. Das Projekt von Pelaz läuft unter dem Titel "Funktionale Nanopartikel zur besseren Eingrenzung und zum besseren Erkennen von Krebs".
Trotz der umfangreichen Forschungsarbeit und den Fortschritten im Bereich der Prävention, der Früherkennung und der Behandlung von Krebs ist diese Krankheit in der westlichen Welt die zweithäufigste Todesursache. Nach wie vor gibt es keine generelle Heilmethode für alle Krebsarten. Neue Nanomaterialien könnten in Zukunft neue Impulse, sowohl in der Diagnose, als auch in der Therapie bieten. Nanopartikel liefern neue Methoden um Moleküle zu detektieren, die für Krebs verantwortlich sind. Durch ihre Größe im Bereich einiger 10 Nanometer lagern sich die Nanopartikel verstärkt in Tumoren an (EPR = enhanced permitivity and retention effect). Ein Ansatz ist dann die lokale Erzeugung von Hitze durch Bestrahlung der Nanopartikel mit Infrarot-Licht oder mit Radiowellen. Das Ziel des Forschungsprojektes von Pelaz ist es, 'intelligente Nanomaterialien' zu erforschen, und deren potenziellen Einsatz in der Medizin vorzubereiten. "Dazu gehört auch eine Risiko-Nutzen-Abschätzung dieser intelligenten Nanomaterialien‘ als Therapiemittel", sagt die Stipendiatin.
Ihr Gastgeber, Parak, betont besonders den Grundlagen-Charakter dieses Projektes: "Es wäre naiv anzunehmen, dass diese Methoden bereits in den nächsten Jahren im Klinischen Betrieb angewendet werden können, obwohl wir alle sehr zuversichtlich sind dass wir eines Tages den Durchbruch bezogen auf die klinische Praxis schaffen. Um in diese Richtung vorzustoßen bauen wir gerade eine Kooperation mit Frau Dr. Cornelia Brendel von Universitätsklinikum auf."
Pelaz kommt aus Palencia in Nordspanien. Sie erwarb ihren Studienabschluss in Chemie 2006 an der Universität Valladolid und einen Abschluss in Biochemie in Zaragoza im Jahr 2011. Ihre Promotion befasste sich mit der Synthese und der Entwicklung von Nanopartikeln für die Anwendung in verschiedenen Gebieten der Lebenswissenschaften. Seit Juli 2012 arbeitet sie an der Philipps-Universität Marburg. Das Humboldt-Stipendium ermöglicht ihr seit Mai 2013 für zwei Jahre die weitere Forschung.
pm: Philipps-Universität Marburg
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