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Überraschung


SPD-Vorstand kürte Kirsten Fründt zur Landratskandidatin

07.06.2013 (fjh)
Irritationen gibt es in der SPD über die Nominierung von Kirsten Fründt zur Landratskandidatin. Nachdem Michael Richter-Plettenberg seine Bewerbung aus persönlichen Gründen zurückgezogen hatte, hat der Vorstand des Unterbezirks Fründt als Bewerberin um das Amt der Landrätin nominiert.
"Kompetent und Kommunikativ" ist Fründt nach Auffassung des Vorstands der Marburger SPD. Ihre Nominierung zur Landratskandidatin sei "eine wunderbare Idee".
Der örtliche Vorstand unterstütz die Entscheidung des Unterbezirksvorstands, Fründt als Landratskandidatin zu nominieren: "Wir gratulieren Kirsten Fründt ganz herzlich." Sie bringe alles mit, was eine Landrätin braucht: inhaltliche Kompetenz, Verwaltungserfahrung und ein offenes Zugehen auf Menschen.
"Die Nominierung von Kirsten Fründt war für mich eine schöne Überraschung", sagte die Marburger SPD-Vorsitzende Monika Biebusch. "Ich kenne Kirsten Fründt als klugen und engagierten Menschen mit offenen Ohren für die Anliegen, die an sie herangetragen werden."
Viele seit Jahren engagierte Sozialdemokraten im Landkreis Marburg-Biedenkopf hingegen kennen Brück nicht oder kaum. Überrascht hat sie ihre Nominierung auch, weil sie ohne vorherige Diskussion in der Partei allein auf Vorstandsebene durchgezogen worden ist. Richter-Plettenberg hingegen war auf einem Parteitag gewählt worden.
Offenbar tut die SPD derzeit auf Bundes- wie auch auf Kreisebene alles, um der CDU eine Wiederwahl zu erleichtern. Sowohl die fortgesetzten Patzer des "Kanzlerkandidaten" Peer Steinbrück wie auch die Benennung von Fründt erhöhen die Wahlchancen der SPD eher nicht. Dennoch kündigte Wiebusch tapfer an: "Wir werden einen engagierten Wahlkampf für Kirsten Fründt hinlegen."
Offenbar zur Schadensbegrenzung sprang der Fraktionsvorsitzende der SPD in der Marburger Stadtverordnetenversammlung (StVV) seiner Genossin bei. "Kirsten Fründt wird eine gute Landrätin", beteuerte Steffen Rink.
Mit ihrer offenen, herzlichen Art könne sie die Menschen gewinnen. Sie habe einen klaren Sinn für Gerechtigkeit und Gemeinsinn. Sie könne zupacken und Dinge voranbringen.
Das erklärte der Vorsitzende der Marburger SPD-Fraktion nach einer fraktionsinternen Meinungsbildung am Freitag (7. Juni). Offenbar wollen die Stadtverordneten damit ihre Genossen im Kreistag "überzeugen" von der Hinterzimmer-Entscheidung.
"Selbstverständlich war und ist der Rückzug von Michael Richter-Plettenberg ein Schock für alle", sagte Rink. "Und doch ist Kirsten Fründt für mich überhaupt keine Ersatzkandidatin. Sie bringt ihr eigenes Profil ein."
Man müsse keine Polit-Karriere hinter sich haben, um sich für ein Wahlamt wie das eines Landrats zu empfehlen. Fründt könne ihre eigenen Erfahrungen nutzen, sei es durch ihr erfolgreiches Engagement im Sport oder durch ihre Erfahrung in der kommunalen Verwaltung."
Der Marburger SPD-Fraktionsvorsitzende drückte auch sein Lob für die schnelle Reaktion des Unterbezirksvorstands und seines Vorsitzenden Sören Bartol aus. Umso mehr könne er Reaktionen aus der Partei nicht verstehen, die sich zu wenig eingebunden fühlten.
Auch andere Einlassungen fand Rink nicht hilfreich. Vilmehr hält er es für "gut, dass mit der raschen Nominierung von Kirsten Fründt jede Diskussion um parteilose Kandidaten oder andere, die es früher schon einmal werden wollten, beendet ist. Wenn man sich damals keinem offenen Verfahren stellen wollte, darf man sich jetzt nicht wundern, dass es eine andere geworden ist."
Er verstehe diese Diskussion nicht: "Es ist doch die Aufgabe aller in der Partei, in dieser außerordentlich schwierigen Situation zusammenzustehen und gemeinsam mit Kirsten Fründt für einen Sieg zu kämpfen; und zwar nicht, um Peinlichkeiten abzuwenden, sondern um eine bessere Politik für den Landkreis umzusetzen."
Franz-Josef Hanke/pm
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