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Mars sticht


Novartis baut Produktionsanlage für Impfstoffe

21.06.2008 (nur)
Den ersten Spatenstich für seine "Marburger Standortentwicklung" (Mars) hat Novartis Behring am Freitag (20. Juni) getan. Das Pharma-Unternehmen investiert 145 Millionen Euro in den Bau einer Produktionsanlage für Impfstoffe gegen Tollwut und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME).
"Der Bedarf an Tollwut- und FSME-Impfstoffen steigt weltweit kontinuierlich an," begründete Dr. Jörg Reinhardt die Baumaßnahmen auf dem Gelände am Görzhäuser Hof. "Deshalb bauen wir jetzt eine neue Produktionsanlage, um diese lebensrettenden Impfstoffe langfristig zur Verfügung zu stellen."
Der Chief Executive Officer (CEO) der Novartis-Sparte "Vaccines and Diagnostics" schaufelte unter anderem zusammen mit dem Hessischen Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel Erde auf einen Haufen des 84.000 Quadratmeter großen Grundstücks.
"Dieser Spatenstich steht auch für Hessen als Wissenschafts-, Wirtschafts- und Technologie-Standort", betonte Rhiel. "Hessen hat für Investoren wie Novartis viel zu bieten. Dazu gehört zum Beispiel eine exzellente Verkehrs-Infrastruktur mit Anbindung an den Frankfurter Flughafen."
Mit 145 Millionen Euro ist Mars die größte Pharma-Investition in Hessen in den letzten fünf Jahren. Die Anlage entsteht auf einem Gelände gegenüber der bisherigen Produktionsstätte am südlichen Ortseingang von Michelbach. Sie soll Ende 2010 fertiggestellt und Anfang 2011 in Betrieb genommen werden.
"Novartis konnte die Investition vor allem aus zwei Gründen nach Marburg holen. Zum einen wegen des Knowhows am Standort Deutschland und zum anderen wegen der exzellenten Infrastruktur, die die Stadt und das Land bieten", sagte Dr. Markus Leyck Dieken in seiner Ansprache.
Lobende Worte fand auch Oberbürgermeister Egon Vaupel, bevor er dem Geschäftsführer von Novartis-Behring die Baugenehmigung der Stadt Marburg überreichte: "Die Investition von Novartis ist für die Universitätsstadt Marburg eine wichtige Zukunftsentscheidung und eine Stärkung des hiesigen Standorts."
Großen Wert legten die Redner des Baseler Pharma-Unternehmens auf die Beteiligung der Beschäftigten bei der Planung der Anlage. Dort werden 240 der rund 1.200 Novartis-Mitarbeiter arbeiten. Dazu kommen 60 neue Arbeitsplätze.
In der neuen Anlage produziert werden können entweder 20 Millionen Dosen Tollwut- oder 40 Millionen Dosen FSME-Impfstoff pro Jahr. Die Virus-Krankheit FSME wird durch Zecken übertragen und umgangssprachlich als "Zecken-Hirnhautentzündung" bezeichnet.
Auch bei Tollwut handelt es sich um eine durch Tiere übertragbare virale Erkrankung. Sie verläuft fast immer tödlich.
Nora Reim
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