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Sehr geachtet


Jahrestagung des deutschen PEN-Zentrums in Marburg

15.04.2013 (fjh)
Unter Georg Büchners Motto "Ein Aufwiegler taugt manchmal mehr als alle Abwiegler zusammen“ führt das
PEN-Zentrum Deutschland
seine Jahrestagung 2013 in Marburg durch. Die Abkürzung "PEN" steht für "Poets, Essayists, Novelists". Seit ihrer Gründung 1921 setzt sich die internationale Schriftstellervereinigung und weltweit operierende Menschenrechtsorganisation laut ihrer Charta für die Versöhnung zwischen den Völkern und Kulturen und für die Freiheit des Wortes ein.
Dabei stehen für das deutsche PEN-Zentrum die Erhaltung der Schrift- und Buchkultur, Fragen des Urheberrechts im Zusammenhang mit den neuen Medien, aber auch konkrete Möglichkeiten der Literaturförderung durch Stipendien, Preise oder Übersetzungsbeihilfen im Vordergrund. Das PEN-Zentrum Deutschland gehört zu den aktivsten der mittlerweile über 140 PEN-Zentren in aller Welt.
Oberbürgermeister Egon Vaupel begrüßt es sehr, dass die Stadt Marburg Austragungsort der diesjährigen Tagung ist. Er spricht davon, dass das Eintreten für das freie Wort ein Anliegen von großer Wichtigkeit und Aktualität ist. Laut Vaupel verdeutlicht die PEN-Tagung auch den Anspruch der Stadt auf ein friedliches und freies Zusammenleben aller Kulturen und Gesellschaftsschichten.
Zudem fällt die Veranstaltung in Marburg auf ein Jahr, in dem vor allem die Brüder Grimm durch das 200-jährige Jubiläum des ersten Bands der Kinder- und Hausmärchen im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Die Brüder Grimm gelten nicht nur als herausragende Märchensammler und Begründer der Germanistik; wahrgenommen werden sollten sie zudem als frühe Verfechter der Demokratie in Deutschland.
Als Mitglieder der "Göttinger Sieben“ protestierten Jacob und Wilhelm Grimm vehement gegen die Aufhebung der freiheitlichen Verfassung im Königreich Hannover, die Ernst August I. im Jahre 1837 veranlasste. Als Konsequenz wurden die Brüder mit einem Berufsverbot belegt. Zudem war Jacob Grimm als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung 1848 für demokratische Freiheiten aktiv.
Neben tagungsinternen Diskussionsrunden bietet das Tagungsprogramm zahlreiche interessante Literaturveranstaltungen für eine breite
Öffentlichkeit. Unter dem Titel "Leben im Gespaltensein“ wird die Tagung am Donnerstag (2. Mai) um 20 Uhr mit einer musikalisch untermalten Lesung und Gesprächen zu der neuen Writers-in-Exile-Anthologie "Fremde Heimat – Texte aus dem Exil“ eröffnet. Im Historischen Saal des Rathauses werden die Herausgeberinnen Christa Schuenke und Brigitte Struzyk sowie die PEN-Stipendiaten Amer Matar und Najet Adouani zu Wort kommen. Nach einem breit gefächerten viertägigen Programm mit aktuell diskutierten Themen wie Urheberrecht und der beliebten Veranstaltung "Literatur im Gespräch“ mit anschließender Filmvorführung findet die Tagung am Sonntag (5.
Mai) um 11 Uhr im Rahmen der "Matinee zum Gedenken an die Bücherverbrennung vor 80 Jahren“ einen festlichen Abschluss.
PEN-Präsident Johano Strasser geht davon aus, "dass die im PEN versammelten Schriftsteller in großer Zahl zur Jahrestagung nach Marburg kommen werden“. Er ist "sicher, dass sie sich in dieser schönen Stadt" wohlfühlen werden. Nicht zuletzt glaubt er das "auch deswegen, weil in Marburg gelang, was in vielen deutschen Städten bisher nicht möglich war, mit einer neuen Synagoge und einer aktiven Jüdischen Gemeinde jüdisches Leben neu zu begründen.“
Die Jahrestagung des PEN-Zentrums Deutschland findet vom 2. bis 5. Mai 2013 statt. Veranstaltungsort ist, sofern nicht anders ausgewiesen, der Historische Saal im Rathaus.
Genauere Informationen können Interessierte dem Programm entnehmen oder unter www.pen-deutschland.de abrufen. Der Eintritt ist frei.
pm: Stadt Marburg
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