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Marx beim Public Warning


Hautleiden war Folge starken Rauchens

19.06.2008 (fjh)
Durch exzessives Rauchen hat Karl Marx sein schmerzhaftes Hautleiden ausgelöst. Das folgern Dermatologen der Philipps-Universität aus klinischen Studien und historischen Befunden.
"Die Hautstörung des wohlbekannten Gründungsvaters der kommunistischen Doktrin kann als lehrreiches Beispiel für eine ernsthafte Folge des Rauchens dienen“, schreiben die Marburger Mediziner Prof. Dr. Rudolf Happle und Prof. Dr. Arne König in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "British Journal of Dermatology“.
Marx litt jahrelang an Eiterbeulen und chronischen Fisteln in den Achselhöhlen und Leistenbeugen sowie um den After herum. Im vergangenen Jahr hat der britische Dermatologe Sam Shuster die Krankheit identifiziert. Er konnte schlüssig nachweisen, dass es sich dabei um "Hidradenitis suppurativa" gehandelt hat. Diese sehr schwere chronische Hautstörung kann auch psychische Beeinträchtigungen nach sich ziehen.
Als Ursache dieses Leidens wussten die Lehrbücher bislang nichts Genaues anzugeben. In ihrem Zeitschriftenbeitrag berichten Happle und König jetzt, dass sie einen wesentlichen Grund für Marx’ rätselhafte Krankheit ausgemacht haben: In einer von ihnen untersuchten Patientengruppe waren Raucher mit 89 Prozent im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, in der sich 46 Prozent Raucher fanden, weit überrepräsentiert. Aus diesem Resultat sowie aus einer früheren Studie mit ähnlichem Ergebnis schließen die Marburger Hautärzte, dass Rauchen höchstwahrscheinlich eine wesentliche Ursache für Hidradenitis suppurativa darstellt.
"Als weiterer Faktor muss aber eine erbliche Veranlagung hinzukommen“, erklären die Autoren.
Marx fiel seit seiner Studentenzeit als extrem süchtiger Zigarrenraucher auf, wie etwa sein Gefolgsmann und Biograph Franz Mehring berichtete. Happle und
König zufolge kann der Namenspatron des Marxismus somit in Zukunft als prominentes Beispiel für den Kausalzusammenhang zwischen Rauchen und Hidradenitis suppurativa dienen. "Manchen Experten reichen die bereits vorliegenden Befunde hierfür zwar noch nicht aus. Aber „die Datenlage ist schon jetzt recht solide“, bekräftigt Happle: "Aus ärztlicher Sicht ist es nicht mehr vertretbar, den Zusammenhang zu ignorieren.“
pm: Philipps-Universität Marburg
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