20.03.2013 (fjh)
Rund zwei Millionen Euro hat die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) der dezentralen DFG-Forschergruppe FOR1182 "Turbulenz“ bewilligt. Das hat die
Philipps-Universität am mittwoch (20. März) mitgeteilt.
Die soeben abgeschlossene erste Phase der Arbeit dieser Forschungsgruppe hat die DFG als "exzellent“ bewertet. Das Konsortium erhält für eine zweite Phase insgesamt rund zwei Millionen Euro zur Fortsetzung der Forschungsarbeiten, an denen sich die Marburger Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bruno Eckhardt weiterhin mit zwei Projekten beteiligt.
"Die Beschreibung turbulenter Strömungen ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen in den Ingenieurwissenschaften und der klassischen Physik“, heißt es auf der Website der DFG. Hinter dem für Laien sperrigen Forschungsthema "Wandnahe Transport- und Strukturbildungsprozesse in turbulenten Rayleigh-Bénard-, Taylor-Couette- und Rohrströmungen“ verbirgt sich das Erkenntnisinteresse an Strömungen, wie sie zum Beispiel in Flugzeugkabinen, in großen Konzerthallen, aber auch in der Atmosphäre auftreten.
Die Schwierigkeit, turbulente Strömungen in den Griff zu bekommen, begegnen den Menschen im täglichen Leben auf Schritt und Tritt. Zum Beispiel spielen sie dann eine Rolle, wenn solche Strömungen die Wettervorhersage unwägbar machen.
Die bisher bekannten Theorien und Modelle zu diesen Strömungen sind noch unzureichend, denn sie weichen umso mehr von den gemessenen Werten ab, je stärker die Strömung turbulent wird. Die Forschergruppe strebt an, Strömungsturbulenzen in Experimenten und Computersimulationen besser zu erforschen.
Dafür hatten die Wissenschaftler von den Universitäten Cottbus, Marburg, Ilmenau, Erlangen-Nürnberg sowie vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen in der ersten Phase des Vorhabens 1,9 Millionen Euro von der DFG erhalten. Bereits in dieser Zeit erzielten sie bedeutende Fortschritte.
Sie verglichen drei fundamentale Einzelströmungsarten, die bisher meist getrennt betrachtet wurden. In der nun beginnenden zweiten Phase geht es darum, Analogien und Unterschiede im globalen Transportverhalten der drei Strömungssysteme bei voll entwickelter Turbulenz noch stärker herauszuarbeiten.
pm: Philipps-Universität Marburg
Text 8135 groß anzeigenwww.marburgnews.de