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Bildung 2012


Marburg und Gießen rückten enger zusammen

31.12.2012 (fjh)
Eine noch engere Zusammenarbeit der beiden mittelhessischen Universitäten war 2012 in Marburg das wichtigste Thema im Bereich Bildung. Ein Kooperationsvertrag sieht nun sogar gemeinsame Gremien der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Philipps-Universität Marburg (UMR) vor.
Tiel ist eine engere Abstimmung von Forschungsprojekten und die gemeinsame Antragstellung für Fördergelder. Angesichts der zunehmenden Abhängigkeit akademischer Forschung von Drittmitteln sind beide Universitäten dringend auf großzügige Unterstützung angewiesen. Selbst "Für eine richtig gute Forschung und Lehre" hat die Philipps-Universität eine besondere Förderung in Anspruch nehmen müssen, obwohl das doch eigentlich zu den Kernaufgaben einer Hochschule gehören sollte.
Nach den schlechten Erfahrungen mit der Fusion der beiden mittelhessischen Kliniken zum Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) und dessen Privatisierung sehen viele Marburger das Zusammenwachsen der Universitäten zudem als möglichen Einstieg in eine Fusion. Die Sparmaßnahmen und der damit einhergehende Stellenabbau beim UKGM hatte Marburg schließlich das ganze Jahr über in Atem gehalten.
Folge der Privatisierung war auch die Aufgabe der Partikeltherapie auf den Lahnbergen. Klinik-Betreiber Rhön hielt die neuartige Anlage für unwirtschaftlich. Daraufhin verließ der extra wegen der Forschungsmöglichkeiten an dieser Anlage nach Marburg berufene Wissenschaftler die Universität wieder.
Trotz rigider Sparmaßnahmen auch an der Philipps-Universität sieht deren Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause optimistisch in die Zukunft. Gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg hat sie einen Antrag an die UNESCO zur Aufnahme Marburgs in die Liste des Weltkulturerbes auf den Weg gebracht.
Angesichts von mittlerweile 24.800 Studierenden prägt die Universität die Stadt ganz maßgeblich. Die höchste Zahl an Studienanfängern hat mit Beginn des Wintersemesters zu einer massiven Verknappung erschwinglichen Wohnraums im Stadtgebiet geführt. Zudem mussten die Stadtwerke Marburg (SWM) wegen der steigenden Fahrgastzahlen auch die Busanbindung der Lahnberge verbessern.
Daran zeigt sich indes, dass das Antragskonzept für die UNESCO tatsächlich den Kern der Zustände in Marburg beschreibt. Die Philipps-Universität als größte und wichtigste Institution Marburgs prägt die Stadt von ihrer Gründung im Jahr 1527 an bis heute, denn "Andere Städte haben eine Universität; Marburg ist eine Universität".
Franz-Josef Hanke
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