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Knusper, Knusper, Knäuschen


Große Gala zum 200. Geburtstag von Grimms Märchen

21.12.2012 (nmf)
Zum 200. Jahrestag der Erstveröffentlichung von Grimms Märchen am Donnerstag (20. Dezember) fand im Hessischen Landestheater Marburg eine "Grimm-Gala" statt. Sehr amüsant erweckte der Kabarettist, Liedermacher und Puppelspieler Gunzi Heil Marcel Reich-Ranicki zum Leben.
Mit einer Handpuppe führte er durch die verschiedenen Darbietungen der Künstler. Nahezu perfekt imitierte er dabei den Frankfurter Literaturkritiker. Dafür erntete er zahlreiches Schmunzeln und laute Lacher.
Heil stand jedoch auch als Liedermacher auf der Bühne. Seine künstlerische Vielfalt war vielen Zuschauern nicht bewusst. Deshalb waren einige am Ende aller Darbietungen sehr überrascht, als Heil sich zusammen mit der Handpuppe verbeugte.
Zwei Studentinnen der Hochschule für Schauspielkünste zeigten eine ergreifende Neuinterpretation des Grimm-Märchens "Frau Holle". Damit stießen Magda Lena Schlott und Anna Menzel beim Publikum auf große Zustimmung. Mit scheinbar einfachen Requisiten gelang es ihnen, mit Handpuppen die Zuschauer zu amüsieren und sie gespannt darauf zu machen, wie es schließlich enden wird.
Diesem Wunsch kam jedoch Heil zuvor, der das Ende des Originals innerhalb von 100 Sekunden auf seinem Klavier spielte. Er animierte das Publikum, an einer Stelle mitzusingen. So überzeugte er mit seiner sprühenden Spontanität.
Ein weiterer Gast der Gala war Singer und Songwriter Stefan Ebert. In seinen selbstkomponierten Songs griff er Themen und Motive der Märchen der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm auf.
Seine Werke verarbeitete der Mannheimer melodisch und melancholisch zu etwas sehr Speziellem. So gelang ihm eine rebellische Interpretation des Märchens "von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen". Sie animierte dazu, Dinge einfach zu tun, ohne im direkten Umkehrschluss die Konsequenzen zu bedenken.
Der wohl prominenteste Gast war die Schauspielerin Paula Schramm. Sie spielte bereits in populären Film- und Fernsehproduktionen wie "Französisch für Anfänger" und "Doctor's Diary" mit.
In Kurzfassung wurde eine Neuverfilmung des Grimm-Märchens "Der Eisenhans" gezeigt, in dem Schramm die Prinzessin spielt. Kurz vor Ende wurde der Film gestoppt und Schramm stand in der Originalrobe des Films auf der Bühne, als sei die direkt aus dem Film entsprungen.
Zusammen mit der Handpuppe Reich-Ranicki startete sie eine Auktion verschiedener Bücher. Darunter befanden sich Autoren wie Günter Grass sowie Jacob und Wilhelm Grimm.
Nach den Darbietungen und einem kurzen Résumé des Grimm-Jahrs luden Intendant Matthias Faltz und Kulturamtsleiter Dr. Richard Laufner zum Buffet ein. Ein Haus aus Lebkuchen und anderem Naschwerk suchte man am Büffet indes vergeblich. Dazu muss man wohl auf ein schönes altes Märchenbuch zurückgreifen.
Naomi Fenner
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