17.12.2012 (fjh)
Mit dem "Csaba Horváth Young Scientist Award“ ist der Marburger Chemie-Doktorand Stefan Bruns geehrt worden. Das Komitee des "International Symposium on High Performance Liquid Phase Separations and Related Techniques“ würdigte damit Bruns wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der chromatographischen Trennverfahren. Er ist der erste deutsche Preisträger.
"Der Preis ist eine der höchsten akademischen Auszeichnungen für Promovierende auf diesem Gebiet“, erklärte Bruns Doktorvater Prof. Dr. Ulrich Tallarek von der Philipps-Universität.
Chromatographische Verfahren ermöglichen es, in Flüssigkeiten gelöste Stoffe voneinander zu trennen, indem sie unterschiedlich stark an festen Oberflächen haften. Solche Methoden finden etwa in der pharmazeutischen Industrie und der biomedizinischen Analytik Anwendung. Sie gestatten zum Beispiel, die Zusammensetzung von Medikamenten zu analysieren oder ihre Reinheit zu überprüfen.
Um eine möglichst große Oberfläche zu erhalten, verwendet man Stahl- oder Glaszylinder, die mit porösen Partikeln gefüllt sind. Bruns preisgekrönte Forschungsarbeit nutzt ein neuartiges Bildgebungsverfahren, mit dem sich die Zusammensetzung der Partikelsäule dreidimensional abbilden lässt.
"Wir haben mit unserem Bildgebungsverfahren die einzigartige Möglichkeit, strukturelle Besonderheiten und Defekte zu visualisieren, die auf dem angewandten Packverfahren beruhen“, erläuterte Bruns.
Auf diese Weise hoffen die Forscher, die zugrundeliegenden physikalischen Vorgänge zu verstehen, von denen die Qualität der Stofftrennung abhängt. Die Industrie hat bereits Interesse an den Forschungsergebnissen signalisiert.
Der 1982 geborene Bruns studierte Chemie in Marburg, wo er 2009 sein Diplom erwarb. Seine Diplomarbeit entstand im Labor von Tallarek, bei dem er seitdem auch an seiner Promotion arbeitet.
pm: Philipps-Universität Marburg
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