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Tausende Urkunden


Ablichtungen mittelalterlicher Dokumente online

14.12.2012 (fjh)
Das "Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden“ (LBA) an der Philipps-Universität hat die Digitalisierung seines Archivbestands abgeschlossen. Die Erfassung wurde seit dem Jahr 2006 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Ab sofort steht allen Nutzern der komplette Bildbestand online zur Verfügung.
Das Lichtbildarchiv ist die weltweit größte Sammlung maßstabsgetreuer Photographien mittelalterlicher Urkunden. Ende der 20er Jahre wurde es von dem Marburger Historiker Edmund E. Stengel gegründet. Inzwischen verfügt es über eine Sammlung von über 13.000 Urkunden in etwa 44.000 Abbildungen.
"Da die Originale über ganz Europa verstreut in Archiven liegen, konnten manche zentrale Fragestellungen der Urkundenforschung bislang ohne erheblichen Aufwand nur im Marburger Lichtbildarchiv bearbeitet werden, das das verstreute Material zusammenführt“, erklärte der Historiker Prof. Dr. Andreas Meyer, der das Archiv leitet. "Nun aber kann jeder vom heimischen Lehnstuhl aus die Urkunden einsehen."
Mittelalterliche Urkunden besitzen weit über ihren Inhalt hinaus auch durch die äußere Gestaltung, die Schrift, die graphischen Symbole und die Siegel eine hohe Bedeutung für die wissenschaftliche Interpretation und historische Einordnung. Archivgründer Stengel verfolgte die Idee, die Urkunden als Denkmäler des Mittelalters zu sammeln, zu erforschen und der Wissenschaft zugänglich zu machen.
Inhalt des Projekts war es, sowohl die Abbildungen als auch die entsprechenden Findmittel zu digitalisieren, in eine Datenbank zu überführen und so weltweit verfügbar zu machen. Dank der dreijährigen Förderung durch die DFG standen dafür eine halbe Mitarbeiter- und zwei halbe studentische Hilfskraft-Stellen zur Verfügung.
Die Online-Datenbank erlaubt die Suche nach Aussteller, Empfänger, Angaben zu Druck oder Regest. Das ist eine Zusammenfassung des Urkundeninhalts. Weitere Suchmöglichkeiten erfassen den Ausstellungsort sowie andere Kriterien.
In den Jahren 2010 und 2011 wurde außerdem eine Kooperation mit dem renommierten Quellenwerk "Regesta Imperii“ (RI) zur gegenseitigen Verlinkung von Regest und Urkundenbild deutscher Königs- und Kaiserurkunden ins Leben gerufen und umgesetzt. Den Online-Zugang finden Interessierte unter lba.hist.uni-marburg.de/lba/.
pm: Philipps-Universität Marburg
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