13.11.2012 (nmf)
Der Fachbereich Medizin der Philipps-Universität hat am Montag (12. November) ein "da Vinci"-Robotersystem in Betrieb genommen.
Mit ihm können Forschung und Lehre zur roboterassistierten Chirurgie betrieben werden.
"Die Anschaffung wurde durch eine großzügige Spende möglich, die die 'Dr.-Reinfried-Pohl-Stiftung' und die 'Anneliese-Pohl-Stiftung' dem Fachbereich Medizin zur Förderung der Forschung in Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen haben zukommen lassen", sagte Medizindekan Prof. Dr. Matthias Rothmund. Anlässlich des Festakts zur Inbetriebnahme des Geräts hatte auch der Stifter Prof. Dr. Reinfried Pohl teilgenommen.
Der Marburger Fachbereich Medizin verfügt als einziger seiner Art im Bundesgebiet über eine derartige Anlage. Bei "da Vinci" handelt es sich um ein hochmodernes Operationssystem für roboterassistierte Chirurgie. Dabei bedient der Chirurg die Operationsinstrumente über eine Arbeitskonsole im Operationssaal. Hierdurch ist ein präzises chirurgisches Arbeiten im gesamten Bauchraum sowie im Kopf-Halsbereich unter optimalen Sichtbedingungen möglich.
Mit derartigen Geräten finden in den USA bereits über 80 Prozent der kompletten Prostataentfernungen statt. Pohl unterstützt seit Jahren die Krebsmedizin in Marburg. "Das Robotersystem lässt sich mit einem Operationssimulator koppeln, so dass es nicht nur von Ärzten, sondern auch von Studierenden genutzt werden kann, die das robotergestützte Operieren trainieren", erläuterte Prof. Dr. Jochen A. Werner.
Er ist Direktor des Zentrums für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Philipps-Universität und Ärztlicher Direktor am Standort Marburg des Universitätsklinikums Gießen-Marburg. Auch dies sei ein Alleinstellungsmerkmal im Bundesgebiet, führte Werner aus. Der endoskopisch-chirurgische Unterricht werde dadurch auf das derzeit höchste Qualitätsmaß gehoben. "Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass die Studierenden der Medizin die Möglichkeit erhalten, eine solche Technologie zu benutzen", fügte Pohl im Rahmen der Inbetriebnahme hinzu. Begleitet wird die Einführung der robotergestützten Chirurgie am Marburger Fachbereich Medizin und am Universitätsklinikum. Eine speziell dafür eingerichteten Gruppe von Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete bemüht sich so um eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
pm: Philipps-Universität Marburg
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