31.10.2012 (nmf)
Viel Prominenz hatte sich zum Empfang der Sportfreunde Blau-Gelb Blista Marburg im Rathaus eingefunden. Anlässlich des Gewinns der Deutschen Meisterschaft im Blindenfußball versammelten sich der DFB-Vizepräsident Rolf Hocke, der Präsident des Hessischen Behindertensport- und Rehabilitationsverbands Gerhard Knapp sowie der ehemalige Fußballprofi Dieter Schatzenschneider am Dienstag (30. Oktober) im historischen Saal. Der wohl prominenteste Gast indes war Florentino Peréz Junior, der als Botschafter von Real Madrid durch die Teilnahme am Empfang seinen Respekt und seine Hochachtung vor der großartigen Leistung der Marburger Blindenfußballer zum Ausdruck bringen wollte.
Der Sohn des Präsidenten von Real Madrid, der sehr nah an der Mannschaft ist und eng mit Trainer José Mourinho zusammenarbeitet, hatte 2011 erstmals in Marburg ein Spiel der Sportfreunde Blau-Gelb Blista Marburg live erlebt. Davon war er so begeistert, dass er das Geschehen weiter aus der Ferne verfolgte.
Ihm war es ein besonderes Bedürfnis, ein Teil des Empfangs zu sein. Die Leistung des Teams sollte seiner Ansicht nach ein Beispiel für die Gesellschaft sein. Schließlich sei sie Ausdruck eines eisernen Willens und von viel Ehrgeiz.
In seiner Rede appellierte Peréz ganz besonders daran, dass Erfolge nur dann sichtbar werden können, wenn man hart an sich selbst arbeitet. man dürfe die Hoffnung nicht verlieren, etwas Großes zu bewegen.
Zu Beginn des Empfangs hatte Oberbürgermeister Egon Vaupel seine Freude und Wertschätzung der bemerkenswerten sportlichen Leistung ausgedrückt: "Freude ist am schönsten, wenn man sie miteinander teilen kann. Darum sind wir hier."
Offen gab der begeisterte Fußballfan zu, dass er sich vor der Deutschen Meisterschaft nie hätte vorstellen können, dass sehbehinderte Jugendliche Fußball spielen und dabei auch noch so erfolgreich sein können. Seiner Meinung nach ist das Marburger Team ein Paradebeispiel dafür, dass es sich lohnt, die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auszuschöpfen. Nur so habe der Club die notwendigen Rahmenbedingungen für den erreichten Erfolg schaffen können.
Durch individuelle Förderung der Spieler und durch das Engagement von Blau-Gelb Marburg sei es möglich gewesen, Träume wahr werden zu lassen. Auch bewunderte Vaupel, dass trotz des stark eingeschränkten Sehvermögens der Spieler ein aggressives wie auch stets faires Spiel zustandegekommen sei. So konnten sich die Marburger ungeschlagen und hoch verdient durchsetzen.
Der Oberbürgermeister bedankte sich jedoch nicht nur bei den Spielern; auch richtete er sich mit seinem Dank an das Sportamt der
Stadt Marburg. Ihm sei die Trainingsmöglichkeit auf Kunstrasenplätzen zu verdanken.
Auch Hocke sprach seine große Freude über den Titel aus. Eindringlich erinnerte er an die Wichtigkeit der Sepp-Herberger-Stiftung, die als Organisator und Hauptträger der Blindenfußball-Bundesliga (BFBL) unabdingbar gewesen sei. Einer weiteren Unterstützung der Mannschaft sieht er äußerst positiv entgegen.
Schlussendlich plädierte Knapp dafür, dass Barrieren weiterhin abgebaut werden. Die Leistungs- und Sympathieträger der Sportfreunde Blau-Gelb Blista Marburg setzten bereits ein eindeutiges Zeichen, dass die Hebel dafür in die richtige Richtung gestellt wurden.
Mannschaftskapitän Alican Pektas bedankte sich bei den Gästen. Einen Kritikpunkt musste er allerdings loswerden: Der Pokal sei zu schwer.
Naomi Fenner
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